Der Krieg und die Verhältnismäßigkeit
Am Ende ist es dann doch kein offener Krieg geworden. Schon gar kein neuer Weltkrieg, den atemlose Boulevardmedien gerne herbeischreiben. Obwohl: Was heißt schon „am Ende“ bei der Lage in Nahost? Und das herkömmliche Wort „Krieg“ ist sowieso irreführend.
Aber der Reihe nach: Der US-Präsident hat im seit Monaten eskalierenden Konflikt mit dem Iran – den er durch den Bruch eines Abkommens vom Zaun gebrochen hat – einen iranischen General in die Luft jagen lassen. Der Mann war aus Donald Trumps Sicht eine anti-amerikanische Tötungsmaschine. Der Iran hat als Vergeltung Raketen auf US-Ziele abgefeuert, durch die niemand zu Schaden kam. – Fall erledigt, in aller „Verhältnismäßigkeit“, wie das heißt. Gott sei Dank. Außer dass Flug PS 752 mit 176 Menschen an Bord vom Himmel fiel – getroffen von einer iranischen Luftabwehrrakete, die scharf war für den Fall, dass der Fall nicht erledigt gewesen wäre. Zivile Opfer, der zynische „Kollateralschaden“ wie in jedem Krieg.
Also doch Krieg?
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