Der Krieg und die Verhältnismäßigkeit

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Früher Panzer, heute Raketen – aber in Zukunft werden Kriege noch ganz anders und gefährlicher geführt werden.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Am Ende ist es dann doch kein offener Krieg geworden. Schon gar kein neuer Weltkrieg, den atemlose Boulevardmedien gerne herbeischreiben. Obwohl: Was heißt schon „am Ende“ bei der Lage in Nahost? Und das herkömmliche Wort „Krieg“ ist sowieso irreführend.

Aber der Reihe nach: Der US-Präsident hat im seit Monaten eskalierenden Konflikt mit dem Iran – den er durch den Bruch eines Abkommens vom Zaun gebrochen hat – einen iranischen General in die Luft jagen lassen. Der Mann war aus Donald Trumps Sicht eine anti-amerikanische Tötungsmaschine. Der Iran hat als Vergeltung Raketen auf US-Ziele abgefeuert, durch die niemand zu Schaden kam. – Fall erledigt, in aller „Verhältnismäßigkeit“, wie das heißt. Gott sei Dank. Außer dass Flug PS 752 mit 176 Menschen an Bord vom Himmel fiel – getroffen von einer iranischen Luftabwehrrakete, die scharf war für den Fall, dass der Fall nicht erledigt gewesen wäre. Zivile Opfer, der zynische „Kollateralschaden“ wie in jedem Krieg.

Also doch Krieg?

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