Das türkis-grüne Modell und die Überschätzung

Das türkis-grüne Modell und die Überschätzung
Österreich hat eine Regierung, und Europa staunt. Aber dass jetzt alle vor uns auf dem Bauch liegen, ist ein bisschen übertrieben.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Es kommt nicht oft vor, dass Österreich im Ausland interessiert bis euphorisch beobachtet wird. Schlagzeilen machten wir in der Vergangenheit gerne mit Kellernazi-Einzelfällen in der Politik oder Keller-Verbrechen in der Chronik. Schon die Erfolge unserer Skihelden interessierten jenseits der Grenzen – entgegen der österreichischen Selbstwahrnehmung – keinen Menschen.

Wenn heute die Regierung angelobt wird, sind indes viele Augen auf die Hofburg gerichtet. Seit Tagen schon überschlagen sich ausländische Medien im Staunen, was da in Österreich unter dem Titel Türkis-Grün möglich ist. Vom Spiegel bis zur Süddeutschen ist vom „progressiven Projekt“, das „dem Zeitgeist entspricht“ und davon die Rede, dass Österreich „an der Spitze in den Bemühungen um eine moderne, zeitgemäße Politik“ stehe. Den Vogel schoss die Welt ab, die Sebastian Kurz und Greta Thunberg auf dem Cover als „Helden unserer Tage“ abbildete.

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