Das Boot und die Verhältnismäßigkeit

Da Hunderte tote Migranten im Meer, dort ein paar Milliardäre – über reflexartige Vorhalte und ein Unbehagen, das bleibt
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

„Verhältnismäßigkeit“ ist das Wort der Stunde. Wo ist die Verhältnismäßigkeit, fragen Leser und empörte User in den sozialen Medien, …

… wenn zwischen Griechenland und Italien ein Flüchtlingsboot versinkt und es nur angesichts der großen Zahl an Opfern (mindestens 500), die zuvor ihr Hab und Gut irgendeinem Schlepper vermacht haben, in die Hauptnachrichten schafft;

… und wenn mit Millionenaufwand nach einem Mini-U-Boot gesucht wird, dessen Passagiere für einen Ausflug zum Wrack der Titanic 250.000 Dollar hingeblättert haben, vermutlich aus der Tageskassa des Dienstpersonals, und die Medien überschlagen sich in sensationsgeiler Neugier („U-Boot-Rettung bewegt die Welt“)?

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