CDU, oder: Alles ist weg

CDU, oder: Alles ist weg
Die einst stolze Unionspartei bietet ein Bild des Jammers – daran ist nicht nur die immer traurigere Figur Armin Laschet schuld
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Der große Bruder Deutschland wurde hierzulande immer schon missgünstig bis bewundernd/neidvoll beäugt. Die Vorbildzeiten sind längst vorbei. Lernen kann man im Moment allenfalls politisch etwas: Wie sich große Parteien langfristig selbst zerstören können.

Erst waren es die Sozialdemokraten, die nach der Ära Schröder ins Bodenlose fielen. Orientierungslos und ohne Ahnung, wofür sie steht, verbrauchte die SPD mehr als zehn Parteivorsitzende, verlor Wahl um Wahl, war politisch scheintot (okay, da hat sich die SPÖ auch was abgeschaut).

Nun hat es die einst so stolze CDU erwischt. 50 der vergangenen 70 Jahre hat sie den Kanzler bzw. die Kanzlerin gestellt – jetzt ist da einer, der die Wahlen krachend verloren hat und nicht wahrhaben will, dass es besser wäre, den Traum vom Kanzleramt fahren zu lassen. Armin Laschet, der am Dienstag mit den Grünen sondierte, ob sich doch noch eine Jamaika-Koalition ausgeht, gilt zwar als Stehaufmännchen, das noch nach jeder Krise obenauf war – aber diesmal wirkt er wie der Ritter von der traurigen Gestalt, der den feindlichen Riesen Machtverlust vernichten will.

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