CDU nach Merkel, oder: Zögern fällt auf den Kopf

CDU-Chef Armin Laschet nach den Wahlniederlagen vom Sonntag
Armin Laschet hat kaum Luft geholt, muss er schon Pleiten erklären - das stärkt Markus Söder in der K.-Frage
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Die CDU hat bei zwei Landtagswahlen die erwarteten Niederlagen eingefahren. Zum einen, weil der grüne Landeskaiser da und die rote Kaiserin dort unbezwingbar waren. Zum anderen, weil die „Raffkes“ in den eigenen Reihen, also jene Abgeordneten, die mit Maskengeschäften Gewinn aus der Krise schlugen, vor den Wahlen aufschlugen.

Mag sein, dass Letzteres auch unter einer Parteichefin Angela Merkel passiert wäre. Dennoch passt das ins Bild der langen faktischen Sedisvakanz an der CDU-Spitze. Nach dem Fehlgriff Kramp-Karrenbauer hatte der Neue kaum Zeit, Luft zu holen, schon muss Parteichef und Vielleicht-Kanzlerkandidat Armin Laschet krumme Geschäfte und Wahlpleiten erklären. Das kommt dem Anderen, dem heimlichen Merkel-Nachfolger als Kanzler, gerade recht: CSU-Chef Markus Söder hat sich zur K-Frage immer zurück gehalten (wer sich zuerst bewegt, fällt bekanntlich schnell) – so, wie er gestern den sorgenvollen Unionsvater gegeben hat, ist klar: Der will.

Die CDU ist im Dilemma: SPD und Grüne liebäugeln mit einer CDU/CSU-freien Regierung nach den Wahlen im Herbst. Dagegen bräuchte es eine starke CDU (die gibt’s im Moment eher nicht) und einen starken Kanzlerkandidaten. Und wie immer der heißt: Es braucht ihn schnell. Langes Zögern, das müsste die Partei inzwischen gelernt haben, verbaut und verhaut die Zukunft.

CDU nach Merkel, oder: Zögern fällt auf den Kopf

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