Skydiven im Windkanal: Vom Winde verweht
Mir wird schon ganz mulmig, wenn ich auf der Straße über ein Bodengitter gehen muss – so Wahnsinnsaktionen wie Bungee Jumping oder Fallschirmspringen zählen folglich zu den Abenteuern, die ich getrost auslasse. Meine (Ehr)Furcht vor der Höhe habe ich allerdings nicht bedacht, als ich mich zum Indoor Skydiven im Windkanal angemeldet habe – ein bisschen schweben in einem geschützten Raum klingt harmlos, oder?
Das Lachen ist mir gehörig vergangen, als ich den Windkanal gesehen habe: In der Flugkammer muss ich auf ein sehr großzügig gespanntes Gitter steigen – durch das ich fünf Meter in die Tiefe auf die Windmaschine sehe. Die bläst einen dann mit bis zu 280km/h in die Luft. Die bleibt mir zunächst einmal im Hals stecken.
Zum Durchschnaufen gibt’s vorher eine Einschulung. Mein Trainer Daniel zeigt im Trockentraining, wie die perfekte Flughaltung auszusehen hat. Außerdem machen wir uns Handzeichen aus, mit denen ich meine Haltung korrigieren kann. In der Flugkammer wird es nämlich so laut, dass wir einander nicht hören. Außerdem tragen wir Ohrstöpsel und einen Helm. Die bekomme ich nach der Einschulung gemeinsam mit meinem Fluganzug und der Schutzbrille.
Wegen des Luftdrucks müssen wir durch zwei Schleusen in die Flugkammer. Daniel geht vor, dann lasse ich mich nach vorne in die Kammer fallen und... fliege! Er zeigt mir immer wieder Korrekturen – schon die kleinste Änderung meiner Hand-, Arm-, Bein- oder Kopfhaltung verändert meine Flughöhe und Flugrichtung. Nach einer Minute führt er mich zum Ausgang und ich hüpfe sanft hinaus. Kurze Lagebesprechung, dann gleich nochmal. Zwei Mal eine Minute für 50 Euro ist nicht billig – aber günstiger als 200 Euro für einen Fallschirmsprung. Und da bekommen sogar Angsthasen wie ich Lust auf mehr (Infos: www.windobona.at).
Fazit:
Zur Einstimmung für angehende Fallschirmspringer und alle Fortgeschrittenen, die ihre Haltungstechnik beim freien Fall verbessern wollen. Außerdem ein Erlebnis für jeden, der das Gefühl des Fliegens kennenlernen will, ohne hoch hinaus zu müssen.
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