Drei Tage im Saft

Aufgetischt: So sieht das Menü für einen Tag aus
Wie ich mich für eine Entschlackungskur drei Tage nur von Säften ernährt habe.
Laila Docekal

Laila Docekal

Säfte aus Sellerie, Birne, Petersil und Mangold. Mit der richtigen Einstellung schmeckt es sogar.

von Mag. Laila Daneshmandi

über die Detox-Kur

Ich sitze im Schweizerhaus, den Duft von Stelze und Bratkartoffeln in der Nase. Auch im Kaffeehaus jammere ich den Kellner nur an: "Wasser bitte. Ich mache eine Detox-Kur." Dafür sehe ich meiner Begleitung zu, die genüsslich alles isst, dem ich für drei Tage entsage. Für mich gibt es nur Obst- und Gemüsesäfte. Täglich sechs Halbliter-Flaschen, alle zwei Stunden die nächste – mit Mixturen aus Apfel, Fenchel, Spinat, Gurke, Limette, Minze und Dinkelgras. Oder aus Sellerie, Birne, Petersil und Mangold. Mit der richtigen Einstellung schmeckt es sogar. Abends gibt es den neuesten Trend in der Detox-Welle: Nussmilch aus Cashews mit Aktivkohle – dieselbe wie in Kohletabletten. Das soll beim Entgiften helfen.

Drei Tage im Saft

Selbst ernannte Ernährungs-Gurus wie Gwyneth Paltrow schwören auf solche Fastenkuren. Der Sinn dahinter ist Entschlackung – der Körper wird mit frischen Säften voller Vitamine, Mineralien und Spurenelemente versorgt und entgiftet. Damit man sich die Zutaten nicht selbst zusammenpanschen muss, werden die Säfte fixfertig geliefert (vonwww.detox-delight.at, 3-Tages-Kur ab 169 € oder etwa beiwww.thefrankjuice.at, wo man sich ab 66 € pro Tag die Kuren auch selbst zusammenstellen kann). Selbermachen ist jedenfalls billiger.

Am ersten Tag bin ich voll Tatendrang. Bis auf ein paar Nüsse, Gemüsesticks oder eine Viertel Avocado sind keine Snacks erlaubt. Typische Nebenwirkungen wie Kopfweh bleiben aus, ich bin nur sehr müde. Am zweiten Tag bekomme ich extrem trockene Lippen – wahrscheinlich, weil ich mir im Schweizerhaus dauernd draufbeißen muss. Am dritten Tag quäle ich mich durch den Endspurt, spüre aber schon den Entgiftungs-Effekt. Dafür lässt meine Konzentration nach – eine Nebenwirkung.

Tag vier: Ich darf endlich wieder essen und sollte bei leichter Küche bleiben. Nein, ich hole alles nach, auf das ich die Tage davor verzichtet habe. Stelze, Pommes, Torten, Schokolade!

Fazit:

Da wird einem erst bewusst, wie viel Müll man den ganzen Tag in sich hineinstopft. Die Lieferung der fertigen Säfte ist praktisch und sehr vielfältig, aber auch ziemlich kostspielig.

Fun:

Disziplin:

Effekt:

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