Fußball mit 10 km/h

Fußball mit 10 km/h
Jeder kann Freude am Sporteln finden – selbst, wenn er im Rollstuhl sitzt.
Laila Docekal

Laila Docekal

Action ist hier garantiert – auch, wenn das Tempo der Spieler mit 10 km/h begrenzt ist.

von Mag. Laila Daneshmandi

über E-Rolli-Fußball

Action ist hier garantiert – auch, wenn das Tempo der Spieler mit 10 km/h begrenzt ist. Dass die Freude am Sport hingegen keine Grenzen kennt, beweist die wachsende Zahl der E-Rolli-Fußballer seit die Sportart vor vier Jahren in Österreich eingeführt wurde (Infos unter www.erollifussball.at). In Frankreich spielt man Powerchair Football, wie der Sport international genannt wird, schon seit den 1970ern. Inzwischen gab es sogar schon zwei Weltmeisterschaften.

Warum die Spieler im Rollstuhl sitzen, ist beim E-Rolli-Fußball irrelevant. Genauso wie das Alter oder Geschlecht. Vielmehr zählen taktisches Geschick und der richtige Umgang mit dem Joystick in den zwei Mal 20 Minuten, die das Spiel dauert. Ein Team besteht aus zwei bis vier Spielern. Vor dem Rolli ist ein Schutzgitter angebracht, mit dem der etwas größere Fußball (33 cm Durchmesser) hin- und hergepasst und in Richtung Tor geschossen wird.

Wie das geht? Mit einem gekonnten Dreh um die eigene Achse lässt sich der Ball quer über das Feld kicken – vorausgesetzt, kein anderer Spieler schiebt sich noch dazwischen. Und so düsen die E-Rolli-Fußballer von einem zum anderen Tor, jagen dem Ball hinterher und rangeln Rolli an Rolli um den Ballbesitz – natürlich ohne einander festzuhalten oder zu gefährden. Sportliches Verhalten wird auch hier verlangt, sonst gibt es eine Strafe vom Schiedsrichter, bis hin zur roten Karte. Da kommt selbst bei 10 km/h Spannung auf.

Dass eine Behinderung niemanden vom Sporteln abhalten muss, zeigt die große Auswahl an Möglichkeiten über den Behindertensportverband (www.parasport.at) – allein Rollstuhlfahrer können Rugby spielen, Basketball, Tennis und Tischtennis, sie können Schifahren lernen oder sogar Segeln.

Freude am Sport kennt eben keine Grenzen – und dank engagierter Organisationen werden die Möglichkeiten geschaffen, damit jeder diese Freude erleben darf.

Fazit:

Für Rollstuhlfahrer mit elektrisierendem Sporteifer und alle, die sich für Fußball ohne Grenzen begeistern. Eine Inspiration für Menschen, die sonst immer Ausreden fürs Nicht-Sporteln parat haben

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