Liebes Christkind!

Ein Wunschzettel. Mit Bitte um Erfüllung.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Es gab Jahre, da hab' ich wenig an dich gedacht. Aber der Mensch ist einfach gestrickt: Je rauer der Wind rundum (Wirtschaft, Wetter, Veränderungen überall), desto öfter wenden sich die Menschen an höhere Wesen. Dazu kommt: Es gab da mal eine Zeit, zwischen drei und sieben, in der das Wünschen auch wirklich etwas gebracht hat.

Außerdem lag mir das Christkind immer schon näher als der Osterhase - deshalb der Versuch: Liebes Christkind, wir haben da ein paar blöde Umstände, die den Menschen das Leben unnötig schwer machen. Kümmere dich doch bitte: Um die Generation 50plus, die aus den Firmen geworfen wird. Um Frauen, die nicht in männerdominierte obere Ebenen kommen. Um Väter, die in Karenz gehen wollen, aber vom Chef ein Nein erhalten. Um Eltern, die keine Kinderbetreuung finden. Um Arbeitslose, die eine Chance brauchen, um Teil der Gesellschaft zu sein. Um Menschen, die sich komplett dem Job hingeben und aufs Leben vergessen. Um Manager, die beinhart exekutieren und dabei die Menschen übersehen. Liebes Christkind, du hattest für all das in den vergangenen Jahren keine Zeit, stimmt's? Aber jetzt fürs neue Jahr - da geht was, hab' ich recht?

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