Die Alten sind 40

Kolumne "Work Life"
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Nein, man will es den Personalverantwortlichen nicht glauben, wenn sie sagen, die Alten seien wieder hoch im Kurs, ihre Erfahrung und ihr Know-how wieder gefragt: Zu üblich sind die Golden Handshakes geworden, die Frühpensionierungen und Mobbing-Fälle. Irgendwas stimmt bei dieser Hochloberei einfach nicht. Nach einem Gespräch mit dem Headhunter ist die Sache klarer. Und ernüchternd auch. Natürlich stehen Berufserfahrung und Können bei Firmen hoch im Kurs. Natürlich sind die Alten gefragt - aber die Alten sind heute Menschen Anfang 40. Und da ist wiederum nur die Top-Liga gemeint. Das beste an diesen Goldstücken? Sie sind günstiger als die 50er und 60er und leisten viel. Und auch wenn die zwischen 38 und 42 nicht die allerbeste Besetzung sind: Am Einstellungs-Pokertisch gewinnen sie immer, weil sie billiger sind und Firmen sie sich leisten können. Alles höchst bedenklich, sagt der Headhunter. Weil wir auf eine 80:20-Gesellschaft zusteuern. 80 Prozent will keiner, 20 Prozent wollen alle. Die Prognose für die nächsten fünf Jahre? Die 50plus kriegen keine Jobs. Erst später, dann, wenn der demografische Druck groß genug ist, findet ein Umdenken statt. Das ist kurzsichtig, aber beinharte Realität.

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