Böse, böse Gedanken
Es ist nicht salonfähig, ich weiß. Es widerspricht den gesellschaftlichen Strömungen. Prügeln Sie mich für den folgenden Satz, aber ich kann nicht anders: Ich finde Männer mit Baby um den Bauch geschnallt total unsexy.
"Diese Einstellung musst du dringend hinterfragen", sagt der gute Freund. "Du bist ein Kind der Emanzipation. Geboren in den 70ern. Erinnere dich: gleiche Chancen, gleiche Pflichten". Ja eh, ich erinnere mich gut. Seit mehr als einem Jahrzehnt pushen Ministerien, Interessensvertretungen, Frauenministerinnen und ungezählte Kampagnen die Väterkarenz. Mit dem Erfolg, dass sich heute 5 (in Worten: f ü n f !) Prozent Männer in die Babypause trauen. Man kann ungeniert sagen: Diese Politik ist gescheitert. Sie hat in der Gesellschaft nichts bewirkt. Gute Karenzmodelle (von denen Österreich viele hat) reichen offenbar nicht, um etwas zu bewegen. Man muss die pickigen Rollenbilder verändern. Weg mit den alten Mustern, her mit einem lässigen Karenz-Image für Männer. "Ich bin geil und süß", sagt der Kollege dazu. Der schaut Fußball, ist erfolgreich, zangelt am Auto - sehr männlich! Und er war ein Jahr lang in Karenz. Immer noch sehr männlich? - Ja, eh!
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