Motorblog: Formel Geld

Bernie Ecclestone soll Ferrari und Red Bull entgegengekommen sein
Die Formel 1 soll an die Börse gebracht werden.
Florian Plavec

Florian Plavec

Ein Formel-1-Rennen in Singapur gibt es bereits seit dem Jahr 2008. Doch bald könnte die wichtigste Rennsport-Serie an einer zweiten Front in Singapur an den Start gehen: Die Beteiligungsgesellschaft CVC will sich laut Medienberichten von ihren Anteilen an der Formula One Group, dem Veranstalter der Rennserie, trennen und sie an die Börse in Singapur bringen. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hüllte sich dazu in Schweigen. Den Wert der Formula One Group könne er nicht beziffern, sagte er der Financial Times. Ein Informant der Nachrichtenagentur Bloomberg spricht aber von mindestens 10 Milliarden Dollar.

Für Williams-Teilhaber Toto Wolff "liegt die Idee auf der Hand". Allerdings sei ein Börsengang ein sehr komplexes Unterfangen. "Die Formel 1 ist ein fantastisches Geschäftsmodell, sie wächst und prosperiert", sagt der Wiener. "Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass im Vorfeld eine Menge Hausaufgaben zu erledigen sind."   So werden sich die Teams zuvor noch auf ein neues Concorde-Agreement einigen müssen, das die kommerzielle Struktur des Sports festlegt und die Rechte-Inhaber, die Teams sowie die FIA zusammenhält. Das bestehende Agreement läuft Ende 2012 aus. Quellen, die anonym bleiben wollen, behaupteten am vergangenen Wochenende in Melbourne, dass Ferrari und Red Bull einem neuen Agreement (oder zumindest einem Vorvertrag) bereits zugestimmt haben. Hintergrund soll sein, dass Ecclestone den beiden Teams finanziell entgegengekommen ist, um den wichtigsten (Ferrari) und derzeit erfolgreichsten (Red Bull) Formel-1-Rennstall an sich zu binden. Dass McLaren und Co. unglücklich darüber sein sollen, liegt auf der Hand. Die Misstöne kann Ecclestone ruhigen Gewissens überhören. Bereits vor Monaten haben Ferrari und Red Bull die Teamvereinigung verlassen. Und ohne die beiden Großmächte ist jede Androhung einer alternativen Rennserie unglaubwürdig.

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