Raus in die Wildnis

Land Rover Experience  Tag 1
Horst Bauer

Horst Bauer

Nicht einmal in die Nähe des Meeres gehen – da draußen schwimmen Krokodile

von Dr. Horst Bauer

über den ersten Tag im Australischen Busch

Endlich geht’s los. Der letzte Flug des Anreise- Marathons ist mit 55 Minuten praktisch unter der Wahrnehmungsschwelle. Aber am Zielpunkt in Gove warten die Land Rover Discovery Sport auf ihren (und unseren) Einsatz.

Bei der Fahrzeugzuweisung zeigt sich, dass die Austrians hier bei den Aussies offensichtlich eine Art Heimvorteil genießen. Das (englische) Nummernschild beginnt bei unseren Wagen mit den Buchstaben OE (bei den meisten anderen zwar auch, aber bei denen passte es eben nicht so wie bei uns).

Am Übergabepunkt – einem Motel direkt am Strand von Gove findet auch gleichzeitig die Verabschiedung von einigen wesentlichen Errungenschaften der Zivilisation statt: Der letzte Espresso, die letzte Toilette und danach die letzten paar Kilometer Asphaltstraße für die nächsten fünf Tage. Der in drei Konvois aufgesplittete Tross von 16 Land Rovern und einem Versorgungs-Lkw biegt kurz nach Gove vom Asphaltband ab, fährt in eine der von der Erde rot gefärbten Schotterpisten ein – und bekommt kurze Zeit später gleich einmal unmissverständlich vermittelt, dass es sich hier um keine Jausenfahrt handelt.

Kaum eine Stunde, nachdem die Experience-Kandidaten und die sie begleitenden Journalisten (darunter jetzt auch die jungen Kollegen aus China, die ihrem Outfit nach kein ganz genaues Briefing über die Art der kommenden Unternehmung bekommen haben dürften) das Steuer übernommen haben - steckt schon das erste Auto auf der Sandpiste fest. Weder untergelegte Sandbleche noch allgemeines Anschieben hilft da mehr weiter – es muss angeschleppt werden.

Spätestens jetzt ist den Neulingen klar, warum der erste Tag aus kleineren Rundfahrten rund ums Camp an einem einsamen Strand im Gebiet der Aborigines durch unterschiedliches Gelände besteht (enge Pfade über steinigen Untergrund, Pisten mit tiefem Sand etc.). Die Kandidaten haben so die Gelegenheit, die Fähigkeiten des Autos näher kennen zu lernen und sich auf die Verhältnisse außerhalb der geschützten Werkstätten von Offroad-Camps einzustellen. Und die Organisatoren können den Fahrstil der Kandidaten kennenlernen – und wissen, worauf sie sich in den nächsten Tagen einstellen müssen, wenn dann wirklich Kilometer gemacht werden müssen, um rechtzeitig vor Einbruch der Nacht ins nächste Camp zu kommen.

Am frühen Abend (die Sonne geht gegen 18.00 Uhr unter) kommen die Gruppen im Camp wieder zusammen. Und so schön der Strand und das Türkis schimmernde Meer auch sind - es gilt die Regel: Nicht einmal in die Nähe gehen – da draußen schwimmen Krokodile. Und die freuen sich auch über Unvorsichtige, die am Strand in der Nähe des Wassers spazieren gehen.

Was die Lage des Camps und der selbst aufgebauten Ein-Personen-Zelte angeht, beruhigt die Zusatzinfo des australischen Guides, dass die Crocs erstens nicht über Felsen klettern (die gibt’s an der einen Seite der Bucht) und anderseits faule Tiere sind, die sich nicht weiter als ein paar Meter aus dem Wasser bewegen (der Sandstrand ist weiter weg). Damit sollte einer ruhigen Nacht nichts im Wege stehen. Und das andere Getier bleibt vor dem Zelt, in das Schuhe, Taschen und Kleider mit genommen werden, um am Morgen keine ungebetenen Besucher darin vorzufinden.

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