Skihosen? Jetzt?!?

Natürlich ist das hirnlos.
Doris Knecht

Doris Knecht

Natürlich hätte eine wirklich patente Mutter ab August die entsprechenden Prospekte sondiert, und wäre an einem warmen Septembermorgen um halb acht vor dem Diskonter gestanden. Wäre dann entschlossen zu den Wühlkörben mit den frisch eingetroffenen Sachen marschiert und hätte gekauft, was man Kindern im Spätsommer kauft: Skihosen, Skiunterwäsche, Skibrillen und Skihandschuhe. Und Sturmhauben. Diese Mutter hier hatte dagegen im November noch darauf gehofft, dass ihre Kinder auch dieses Jahr kein gröberes Interesse für das Skifahren entwickeln. Diese Mutter ist nämlich der Ansicht, dass Skifahren etwas für Leute vom Land ist, während Stadtmenschen u. a. deshalb im dicht verbauten Gebiet leben, weil sie sich und ihren Kindern das Hintern erfrierende Rutschen über vereiste Hänge ersparen wollen. Diese Mutter also ging gestern, nachdem ihre Kinder sich entschlossen hatten, das Skifahren im Semesterferien-Skilager dennoch zu erlernen, in die Filiale eines Sportausstatters, um die erwähnten Sachen zu erwerben. Und wurde dort entgeistert angeblickt. Skihosen?? Skiunterwäsche?? Um diese Jahreszeit? Äh, exakt, ist das nicht Schnee, da vor dem Fenster? Und liegen nicht die Semesterferien, in denen alle außer mir skifahren gehen, noch vor uns? Ja; trotzdem, gibt's nicht mehr. Im dritten Laden, in dem die Mutter, weil es dort auch keine Skihosen gab, der freundlichen Kassierin ihr Leid klagte, erinnerte die sich daran, dass sie in der Früh in einem Karton in einer Ecke des Lagers doch etwas Kinder-Skihosenartiges erblickt hatte ... Warten Sie, ich schau Ihnen gleich. Und sie fand und brachte. Danke. Obwohl es ja eigentlich schon Sommer ist.

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