Na, die ist irreparabel

Teure Reparaturen und die Halbwertszeit von Waschmaschinen
Doris Knecht

Doris Knecht

Am 19.5.2006 bezahlte Klara K. - sie hat die Rechnung noch - dem freundlichen Herrn vom Waschmaschinen-Service 64,80 Euro für die Mitteilung, ihre Waschmaschine sei defekt. Und jetzt? Irreparabel defekt, da müssen Sie wohl eine neue kaufen. Ja, bravo. Am 29.5.06 wurde - Klara K. hat den Lieferschein noch - eine neue Elektra Bregenz Waschmaschine geliefert; Kaufpreis 499 Euro, inklusive Liefer-Zuschlag und Altgeräte-Rücktransport: 558,79 Euro.

Letzten Freitag, am 8.1.2010, erschien ein Elektra-Bregenz-Techniker, griff in die Maschine, drehte die Trommel zwei Mal rundherum, blickte traurig und kassierte - Klara K. zürnt noch immer über der Rechnung - 85,20 Euro für die Auskunft "Lager defekt, Reparatur unrentabel". Natürlich wurde Klara K. nicht einmal ausgelacht, als sie bei der Service-Abteilung von Elektra-Bregenz anrief, sich über die Halbwertszeit ihrer Waschmaschine beschwerte und fragte, was man da zu tun gedenke. Ja, nichts natürlich, die Gewährleistung war doch längst abgelaufen. Kulanz? Was für eine Kulanz? Ja, eh klar, war ein Versuch. Aber hielten Waschmaschinen, fragt sich Klara K., früher nicht 15, 20, ja manchmal 30 Jahre lang durch? Warum tun sie das heutzutage nicht mehr? Und warum sind Reparaturen so teuer, dass sie sich für die Kunde niemals rentieren, so dass man die Trümmer jedes Mal abtransportieren, wegschmeißen und entsorgen muss? Am 9. 1. bezahlte Klara K. für die neue Waschmaschine (anderer Hersteller, na sicher), Lieferung und Anschluss 437,99 Euro. Den Lieferschein wird sie - man wird sehen, wie wenige Jahre diesmal - sicher verwahren. Auch wenn es sowieso keinen Sinn hat.

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