Jeder ist ein "Künstler"

Auch H.C. Strache.
Doris Knecht

Doris Knecht

Der unverzichtbare Anspruch auf volle innere und äußere Freiheit der Kunst wird nur durch die allgemeingültige Rechtsordnung eingeschränkt." So steht es im Parteiprogramm der Freiheitlichen. Und: "Eine begriffliche Festlegung würde den Anspruch der Kunst auf volle innere und äußere Freiheit einengen." Und so steht es in einer FPÖ-Aussendung zur aktuellen Ausstellung in der Secession (ja, die mit dem Swingerclub): "Die Rathaus-SPÖ muss schon völlig durchgeknallt sein, wenn sie öffentlichen Gruppensex mit 90.000 Euro, die der Umbau für die Realisierung der verschwitzten Phantasien eines 'Künstlers' aus der Schweiz verschlungen hat, unterstützt." Abgesehen davon, dass die Ausstellung sich selbst finanziert: Wenn man sich mit der "begrifflichen Festlegung" schwer tut, engt man den Begriff der Kunst und des Künstlers einfach mit Anführungzeichen ein.

Welche Kunst die FPÖ unverschwitzt findet, zeigt sie in ihrem Sitzungssaal, dessen Wände zahlreiche Bildnisse von Damen, gerne auch mit Exotik-Hintergrund, in unterschiedlichen Stadien der Bekleidetheit schmücken. Und was signiert Strache da auf dem Foto? Ein Kunstwerk gar? "Jeder Mensch" erkläre für sich selbst, "was er als künstlerischen Ausdruck betrachtet", heißt es im FP-Programm. Womit sich wieder einmal der alte Spruch bewahrheitet, dass jeder Mensch ein Künstler ist. Auch H.C. Strache.

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