Genug gefroren!

Warme Musik hören, scharfe Suppe essen, an den Sommer denken.
Doris Knecht

Doris Knecht

Zuerst die gute Nachricht: Die P.S.K. kassiert keine Gebühren mehr für Haiti-Spenden. Noch am Tag, an dem hier diese Praxis kritisiert wurde, traf ein Mail der P.S.K. ein: Es sei bereits beschlossen worden, wie schon bei früheren Spenden-Gelegenheiten, auf die Gebühren zu verzichten. Die bereits verrechneten Entgelte würden den Erdbeben-Opfern gespendet. Sehr gut. Und jetzt die schlechte: Mir ist kalt. Ja, völlig richtig, nach der Eröffnung ist das nicht nur ein minderschweres, sondern ein vollumfänglich marginales Problem. Dennoch: Mich friert.

Was tun? Hmm. Warme Musik hören; Dylan vielleicht, "Blood On the Tracks" vielleicht, oder die Bootlegs auf "Tell Tale Signs". M. Ward oder Ryan Adams. Adams geht immer, Bright Eyes auch. Mark Olson & Gary Louris, Cat Power, Beirut, und, weil es gar so bitter kalt ist, "April Come She Will" von Simon & Garfunkel und "America". Und die neue Tocotronic. Und die neue Get Well Soon. Und die neue Robert Rotifer. Und die neue Florian Horwath. Und die neue Richard Hawley; und die alte. Und alles von Ann Peebles und Al Green. Und heiße, scharfe Suppe essen. Und literweise Tee mit Ingwer trinken. Und sich nicht zu jung dafür sein, eine Wärmeflasche auf dem Bauch zu platzieren. Und Lammfellpatschen tragen, was heißt: Lammfellstiefel, über den von der Mama gestrickten Socken. Und unter die Decke kriechen. Und Urlaubsfotos anschauen, aber nicht die von der Hundeschlittentour am Polarkreis, sondern die mit den fetten, grünen Almen. Und die mit dem warmen, blauen Meer. Und die, auf denen man die Hitze so richtig flimmern sieht. Und überhaupt an den Frühling denken und an den Sommer, und an noch etwas Schönes. Wird schon wärmer; ja: wird schon wärmer.

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