Da isser, fremd schaut er aus

Was die Innenministerin dringend bräuchte, wäre Objektivität.
Doris Knecht

Doris Knecht

Die Debatte um Eberau und die Inhaftierung von Asylwerbern hat wieder einmal gezeigt, wie dringend es ein Staatssekretariat für Integration und Asylfragen braucht. Im Innenministerium von Maria Fekter sind diese Themen nicht gut aufgehoben: Fekters Umgang mit Asylwerbern nimmt immer deutlichere Züge echter Feindseligkeit an. Sie geht so leidenschaftlich aggressiv gegen Asylwerber vor, dass man sich allmählich fragt, ob das noch professionell ist. Oder ob ein Asylwerber ihr persönlich etwas angetan hat: Vielleicht hat sie ja den, der ihr damals das Handtaschl gefladert hat, eindeutig als Asylsuchenden identifiziert, und anstatt effizient gegen die Einbruchskriminalität loszugehen, müssen jetzt Asylwerber daran glauben.

Lenkt erstens von den wenig dekorativen Resultaten bei der Einbruchsbekämpfung ab. Ist zweitens viel einfacher, wenn sich der Gegner nicht versteckt, sondern man ihn vorführen kann: Da isser, fremd schaut er aus. Und es hat drittens einen viel höheren Populismusquotienten, denn es ist ja doch angenehmer, wenn man in der Pressestunde mit originellen Ideen auftrumpfen kann, als wenn man in der ZIB 2 keine hat, wie man etwa mit den Einbrechern fertig werden soll. Fekter kriminalisiert sehr erfolgreich die Asylsuche als solche und denunziert damit relevante, international anerkannte Asylgründe wie etwa politische Verfolgung. Bei jenen Volksgruppen, die nur einfache Botschaften verstehen, kommt das natürlich gut an; Asylwerber böse: passt. Ist so schön einfach. Versteht jeder. Braucht man nix differenzieren. Es braucht dringend ein Ressort für Asylfragen, das Asylpolitik wieder objektiviert. Dringend.

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