Alles bleibt anders

Was nicht besser wird, wird schlechter. Was sich nicht verändert, stagniert nicht nur, es verstaubt, verdirbt und erodiert schließlich.
Doris Knecht

Doris Knecht

Die aktuellen Beispiele, die diese These belegen: Die Kirche, der österreichische Skiverband, das Wetter. Wobei das, was im ÖSV vorgeht - oder besser: nicht vorgeht - die Österreicherinnen und Österreicher spürbar am meisten verunsichert. An der Niederlagen-Serie des heurigen Winters wird die Nation noch lange beißen, vor allem, weil er jetzt vorbei ist. Was bedeutet, dass eine neue Saison mit neuen Niederlagen auf dem Rasen droht. Aber die sind wir ja gewohnt. Der Grund für den Misserfolg - und das gilt auch für die Kirche - ist die Erfolgsverwöhntheit. Der Umstand, dass etwas über Jahre oder Jahrhunderte prima funktioniert hat, verleitet natürlich leicht zu der Annahme, dass das Festhalten an den bewährten Strukturen, Regeln und Personen weiteren Erfolg garantiere. Leider: nein. Leider im Gegenteil. Schuld sind wieder einmal: die Menschen, vor allem die Außen-Menschen. (Im Falle des ÖSV speziell die ausländischen Menschen, die frecherweise immer besser werden und sich nicht an die österreichischen Maßstäbe zu halten gewillt sind.) Dauernd verändern sich die Menschen, verändern ihre Kommunikationsformen, ihre Vorlieben, ihre Einstellungen, ihr Tempo, ihre Leidensbereitschaft, ihre Wünsche, ihre Leben. Die Kirche ignoriert das eisern, schottet sich ab und gewöhnt sich halt an ihre Entmenschlichung - und ihre Musealisierung. Ob der ÖSV diesem Beispiel folgen wird, ist noch offen. Denn nur, was sich erneuert, kann auch besser werden. Und das gilt jetzt bitte auch für das Wetter.

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