Ah, Schlafmühlgasse!
Schleifmühlgasse bitte, sagte ich. Was, sagte der Taxler. Schleifmühlgasse, sagte ich. Schlafwie, sagte der Taxler. Das nächste, was ich tat: Ich tippte dem Taxler die Schleifmühlgasse, eine bekanntlich an der äußersten Peripherie der Stadt versteckte Sackgasse, ins Navi. Ah, Schlafmühlgasse, sagte der Taxler, da beim Naschmarkt! Genau, sagte ich, und der Taxler sagte: Und wie komme ich da hin?
Immerhin: Der Mann sah während des Fahrens nicht fern. Das ist nicht selbstverständlich; immer wieder gerate ich in Taxis, in denen der Taxler sich mehr auf Germany's Next Topmodel konzentriert als auf den Verkehr und auf die wieder auf Grün gesprungene Ampel aufmerksam gemacht werden muss. Wir erreichten die Schleifmühlgasse und den Ort, an dem ich auszusteigen beabsichtigte. Der Navi befahl anzuhalten. Ich bat anzuhalten. Der Fahrer fuhr weiter, reagierte aber bereits bei der Margaretenstraße auf mein drittes "Stopp!". Das ist auch nicht selbstverständlich. Unlängst kurvten wir auf der Suche nach einer Party mit einem Taxi durch Erdberg. Gut, unsere Ortsangaben waren etwas fragmentarisch. Als die Feierlichkeit sich nicht am angepeilten Ort fand, drehte der Taxler um und raste kurz einmal zwei Kilometer in die Gegenrichtung, bis wir ihn überreden konnten, zur genaueren Orientierung doch bitte einmal anzuhalten. Danach fuhren wir die zwei Kilometer wieder zurück, das war nämlich genau da gewesen, wo wir es vermutet hatten, nur rechts statt links. Aber wenigstens: er fuhr. Kürzlich in Berlin sanken wir sackerlbepackt in ein Taxi, nannten ein kilometerweit entferntes Ziel und hörten: "Kamma det ned lofn?" Kamma; muss man aber nicht. Es gibt ja Taxis.
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