Jugendliche leben Solidarität
Solidarität scheint vielfach ein „vergessener“ Wert geworden zu sein. Ich, ich und nochmals ich. Du musst auf deinen Vorteil schauen. Ich-AG, ein Firmenboss, der ankündigt, gleich ein ganzes Medium schließen zu wollen, nur weil sich Teile der Belegschaft überlegen, eine Vertretung zu wählen (Betriebsrat), Festung Europa, Grenzen dicht, sollen die, die vor Krieg flüchten im Mittelmeer ersaufen...
Doch es gibt auch die andere Seite: Die Zivilgesellschaft ist in einigen Ländern dort eingesprungen, wo die Regierungen eher nicht (schnell genug) reagierten. Zehntausende Freiwillige betreuten Schutzsuchende. Und wurden dafür nach einigen Monaten der mehrheitlich begrüßten Willkommenskultur fast als Volksverräter und -feinde beschimpft.
Beispielgebende Jugendliche
Und dann gibt es erfreulicherweise viele junge Menschen, Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, die sich von Shitstorms oder anderen Verunglimpfungen nicht abhalten lassen. Erst Ende Mai gewann ein Projekt von Schüler_innen einer Handelsakademie ausgerechnet die Jung-Unternehmenskategorie mit einer App zur Vernetzung von Freiwilligen mit Schutzsuchenden und Einrichtungen für diese. Eine andere Schüler_innen-Firma hat neben einem Business-Zweig gleich auch noch eine Non-Profit-Schiene mit aufgebaut.
Und das wird noch deutlich getoppt von 42 Projekten, die sich Anfang Juni im slowakischen Senec (bei Bratislava) im Rahmen der Abschlussveranstaltung der jüngsten Runde von ACES (Academy of Central European Schools) vorstellten. Jugendliche und ihre Lehrer_innen von 100 Schulen aus 15 Ländern (von Österreich bis zur Republik Moldau, von Tschechien bis Albanien) hatten in grenzüberschreitenden (jeweils zwei bzw. drei Schulen aus zwei bzw. drei Ländern) zum Thema „Gelebte Solidarität“ gearbeitet. Obdachlose, Menschen mit speziellen Bedürfnissen, an den Rand Gedrängte, natürlich auch in vielen Projekten Flüchtlinge – die Schülerinnen und Schüler setzten sich nicht nur thematisch mit diesen Themenfeldern auseinander, sie übten praktisch immer auch reale, spür- und erlebbare Solidarität!
Braaaavooooo!
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