Alles ist möglich!

Alles ist möglich!
Mirno More beweist: Frieden ist machbar!
Heinz Wagner

Heinz Wagner

Also die Batterien für den Walkman hätt ich mir ersparen können", meinte der Skipper eines der Segelboote der Friedensflotte vor ein paar Jahren. Erstmals hatten gehörlose Kids bei Mirno More (dalmatinischer Seefahrergruß, der zu Deutsch friedliches Meer bedeutet) teilgenommen. Das hatte er zwar gewusst, aber im Konkreten braucht`s dann doch eiige Zeit, zu behirnen, was es bedeutet. Auch wecken mit lauter Musik spielte es - natürlich - nicht. Dafür waren die Jugendlichen hellwach als jemand an Deck ging und damit die darunter liegenden Kabinen in andere Schwingungen versetzte als durch das Schaukeln auf dem Wasser. Und noch was lernte dieser Skipper - und von ihm wieder andere Kapitän_innen, die alle eher an laute, klare Kommandos gewöhnt sind. Es geht auch lautlos. Leise ausgesprochen, übesetzte die Gebärdendolmetscherin und - "ich hatte noch nie eine Crew, die alle Handgriffe so schnell begriffen hat", gestand und freute sich der Skippeer damals.

Mittlerweile segleten heuer bei diesem großen Friedensprojekt mit rund 100 Schiffen, mehr als 500 Kids aus 20 Nationen zum zweiten Mal blinde Jugendliche mit. Alles kein Problem. Nur eine Frage des Willens, des Zutrauens. Kings und Queens sind in dieser Hinsicht bei der Friedensflotte die Bayern. Behinderteneinrichtungen aus dem südlichsten deutschen Bundesland bauen eigene, breite Metallrampen, damit stark gehbeeinträchtige Friedensfreund_innen mitmachen können. Aus diesen Projekten heraus hat sich sogar eine zweite Flotte im Frühjahr für ausschließlich erwachsene Menschen gebildet.

Und bei der Herbstflotte steht neben der Inklusion von Menschen mit und ohne Handicaps das Miteinander von Kids aus untrschiedlichsten nationalen, religiösen und sozialen Herkünften im Zentrum. Erhebend war für viele DER Moment der die Gemeinsamkeit am deutlichsten zum Ausdruck brachte: Als Donnerstag Vormittag bei der Formationsfahrt aller Boote und Schiffe die mit Helium gefüllten Ballons gehalten wurden, über Funk auf Kanal 71 (über den die ganze Woche miteinander auf See kommuniziert wurde) von zehn bis null runtergezählt wurde - und die Ballons it dem internationalen Peace-Zeichen alle gleichzeitig gegen Himmel aufstiegen. Hörbar bewegt dankte danach Stargast Mirna Jukic, "dass ich dabei sein durfte!"

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