Transition Tour? Eine Farce für Tennis-Talente
Der Tennis-Weltverband (ITF) wird derzeit nicht mit den glücklichsten Entscheidungen berühmt.
Teilweise gab es große Entrüstung unter den Top-Spielern, die für das Daviscup-Finalturnier aus der Vorbereitungszeit bzw. aus dem Urlaub geholt werden sollen. Der Termin nach dem ATP-Finale im November ist übersichtlich günstig. Zuletzt erklärte auch Novak Djokovic sein Fehlen, Roger Federer, Juan Martin del Potro und Alexander Zverev hatten längst bekannt gegeben, auf das Turnier in Madrid zu pfeifen. Überlegungen gibt es freilich, dieses Endturnier schon in September auszutragen. Nur dann könnte der Laver Cup Geschichte sein. Solange Roger Federer spielt, wird es jedoch diese Prestige-Veranstaltung geben.
Nun regt sich auch Widerstand unter den schwächeren Profis. Die Transition Tour steht schwer unter Beschuss. Weil 1500 Spieler aus dem Ranking fielen. Weil es kaum Punkte gibt beim Nachfolge-System der Future-Tour. Die ITF will, dass die Jungen auf dieser Tour auf die ATP-und Challenger-Turniere vorbereitet werden. Das Gegenteil ist der Fall. Nun meldete sich auch Toni Nadal, der verlangt, dass die Regeln wieder geändert werden. Auch Wawrinka-Trainer Magnus Norman wetterte gegen die Reform. ÖTV-Vizepräsident Raimund Stefanits fordert ebenso, diese zu kippen. Fakt ist, dass es auch weniger Turniere mit kleineren Raster gibt. Für viele Talente vielleicht das Ende der Karriere noch ehe sie begonnen hat. Für die Challenger reicht es für viele kaum. Zwar sind die Hauptfelder auf 48 Starter aufgestockt, aber dafür gibt es nur eine überschaubare Qualifikation mit vier (!) Starter.
Besonders problematisch: Durch die Streichung fast aller Punkte ist der Anreiz zu gewinnen noch geringer. Gleichzeitig steigt damit auch der Anreiz auf Wettbetrug. Und gerade gegen diesen will und geht der Weltverband strikt vor. Aber mit dieser Reform stärkt man nur die Bereitschaft. Dies betrifft vor allem die älteren Jahrgänge.
Kommentare