Schmerzensangelegenheiten
Wer ist schuld an den Verletzungen von Österreichs Assen?
Nein, Vorwürfe darf man Jürgen Melzer nicht machen. Ein Leistenbruch ist zwar noch kein Beinbruch, die Chancen auf einen Durchstart in Wimbledon sind gering. Und Österreichs Nummer eins will sich dort profilieren, im Gegensatz zu anderen verletzten Spielern, die gerne die rund 27.000 Euro (so viel gibt es für eine Erstrundenniederlage) einstreifen. Das betrifft vor allem Spieler, die um die 100 stehen und für die es gutes Geld ist. Bei Melzer darf man aber sagen: Er hat schon Zeiten erlebt, in denen er weniger fit war, als heute. Sein fast neuer Coach Alexander Waske leistet gute Arbeit.
Bei Vorjahres-Viertelfinalistin Tamira Paszek sieht die Situation etwas anders aus. Auch sie braucht ihre Zähne, um sie zusammenzubeißen: Nach der ausgeheilten Verletzung im rechten Oberschenkel schmerzt nun der linke. Dazu kamen heuer Krankheiten (für die ein Coach nichts kann), aber auch andere Verletzungen. Patricia Mayr-Achleitner konnte zu ihrem Zweitrundenmatch in der Qualifikation nicht antreten, weil sie eine Verletzung im Hüftmuskel beklagen musste. Pech, kann passieren. Aber, dass die talentierte Tirolerin allein in den vergangenen vier Jahren 17 Mal (!) bei einem WTA-Match aufgeben musste, ist kein Ruhmesblatt.
Die wahren Erfolge sind im Körper, nicht im Kopf. Oder: Bei der Wiener Austria wurde vor allem die ideale Trainingssteuerung gelobt, weil es in der abgelaufenen Meister-Saison kaum Verletzte gab.
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