Konstanz ist das Zauberwort

Warum Dominic Thiems dichter Turnierplan durchdacht und richtig ist.
Harald Ottawa

Harald Ottawa

Soviel Österreichs Bester auch heuer erreichen kann, alles ist Aufbauarbeit.

von Harald Ottawa

über die Zukunft von Österreichs Nummer Eins

Im Vorhof zum Himmel? Dominic Thiem ist gewappnet, mental und körperlich, um heuer einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Dieser sollte nicht an Rankings festgehalten werden, sondern an der stetigen Weiterentwicklung. Das heißt für Österreichs besten Sommersportler abseits des Fußballs vor allem eines: Konstanz. Denn die Stars in den Top Ten sind alle in Reichweite für Thiem (ja, wenn alles gut läuft kann er auch Murray oder Djokovic schlagen), die Topstars zeichnet aber eben diese Konstanz aus. Die Beständigkeit, danke dieser sie Dauergäste in den Top Ten sind (dazu zählt auch Berdych).

Und deshalb handelt Günter Bresnik richtig, dass er seinen Schützling ein ähnlich dichtes Programm wie 2016 fahren lässt. Nur mit vielen Matches kommt Beständigkeit ins Spiel. Die Beständigkeit, die er in den folgenden Jahren braucht, um sich im Kreis der Top Ten zu etablieren. Und Beständigkeit gibt auch Selbstvertrauen. Zu wissen, man kann soviel, dass man auch an schlechten Tagen in den entscheidenden Phasen die richtigen Bälle schlagen kann. Dazu braucht es keinen Mentaltrainer, sondern nur Matches und hartes Training. Und sollte Thiem in der zweiten Jahreshälfte wieder unter Formschwankungen leiden, dann klappt es eben 2018 eine Saison auf höchstem Niveau durchzuspielen. Da ist er 25 (da wäre er beim Stand von jetzt noch immer jüngster Top-Ten-Spieler). Oder eben 2019.

Bresnik gibt nicht umsonst das Ziel aus, unter den Top 15 zu bleiben. Soviel Österreichs Bester auch heuer erreichen kann, alles ist Aufbauarbeit. Denn – die gleichaltrigen Konkurrenten ausgenommen – auch Murray und Djokovic haben ein Ablaufdatum, sie werden beide im Mai 30.

Thiem hat gelernt, geduldig zu sein. Das heißt nicht, dass er auch heuer bei den Grand Slams ordentlich zuschlagen kann. Und zwar bei allen Majors. Dass er es kann, braucht er keinem mehr beweisen. Die Zukunft kann ihm sowieso gehören.

Das weiß er. Das wissen mittlerweile alle im Tenniszirkus.

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