Die Geissens, ein Gen-Defekt

Carmen und Robert Geiss machen sich in Staffel sechs in Miami breit.
Unsere tägliche Begleiterscheinung zum Fernsehabend des Vortages. Diesmal: "Die Geissens".
Christina Michlits

Christina Michlits

Ein Glücksgriff für Fernsehmacher

von Christina Michlits

über "Die Geissens"

An die zwei Millionen schalten ein, wenn Roobääärt frauenfeindliche Witze reißt und Carmen jammert, weil sie sich in Miami die Nägel nicht so schön maniküren lassen kann wie in St. Tropez . Die Quoten der sechsten Staffel von "Die Geissens" sind zwar nicht mehr ganz so hoch wie am Beginn der Pseudo-Doku, doch die Millionärsfamilie schwächelt auf hohem Niveau.

Die Familie um Selfmade-Millionär Robert Geiss weiß in feinster Jet-Set-Umgebung rustikal zu kommunizieren. Diese krude Mischung aus Geld und Trash fasziniert auf eigenartige Weise. Die zu Geld gekommenen Proleten inszenieren sich zurzeit unter dem Motto "Die Geissens in Miami". Dort hat Gattin Carmen auf einer Bootsmesse zu bemängeln, dass es keine richtig großen Swimmingpools auf Yachten gibt. Ja, hier darf man noch träumen - wie schön und einfach ein Luxus-Leben doch sein kann. Oder alpträumen - wie einfach so ein Luxus-Leben machen kann.

Ein Glücksgriff für Fernsehmacher

Ob Traum oder Alptraum, die kölsche Familie mit dem enormen Sendungsbewusstsein ist in jedem Fall ein Glücksgriff für Fernsehmacher. Trotz immer inszenierterer Problemstellungen agieren die Protagonisten relativ authentisch: die herzigen Kinder mit fragwürdigen Namen ( Davina Shakira und Shania Tyra), die Blondine und Mutter - die nichts zu tun hat, als gut auszusehen - und der Macho und Vater - der gerne Sexistisches und Präpotentes von sich gibt. "Dann fahr ich easy going zur Bank und hol’ mir ein paar bedruckte Scheine ab".

Die Geissens, ein Gen-Defekt

Das Highlight der Show ist und bleibt aber Opa Reinhold. Der hyperaktive, leicht verrückte 72-Jährige sorgt vorzugsweise mit seiner Kettensäge für Action. Unfälle inklusive. "Du hast doch nen Gen-Defekt!" Viel mehr hat Robert nicht über seinen Vadder zu sagen. "Freunde kann man sich aussuchen, den Vater leider nicht."

Noch ein weiser Spruch von Robert Geiss zum Abschluss: "Wenn man reich werden will, darf man nicht so lange auf der Schule hocken."

FAZIT: Wer das dümmliche Geplänkel durchhält, wird ab und zu mit einem Spruch zum Schmunzeln belohnt. Auch wenn die Show zusehends gescriptet wirkt, agieren die Personen selbst doch sehr genuin.

INFO: Wer sich die Geissens antun möchte: Immer montags um 20:15 Uhr auf RTL II.

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