Deutschland bleibt auf Kurs

Deutschland bleibt auf Kurs
Eigentlich ist es fast egal, wie die Bundestagswahl ausgeht. Die Kanzlerin hat in die Mitte gelenkt, dort ist auch ihr Nachfolger zu Hause
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Morgen in einer Woche steht der Nachfolger der deutschen Kanzlerin fest, und dass sich ihre Ära dem Ende zuneigt, darüber sind manche froh.

Das sind jene, die Angela Merkel gebetsmühlenartig ihr „Wir schaffen das“ vorhalten und sie für die Zuwanderung seit 2015 verantwortlich machen (ohne einen blassen Schimmer zu haben, was sie 2015 anders gemacht hätten; dasselbe gilt übrigens für das ewige Lamento, Merkel habe der EU mit der Euro-Rettung Griechenlands Unzumutbares zugemutet).

Die anderen sind jene, denen Angela Merkel eine Spur zu groß war. Er könne „derartigen Schwachsinn nicht bestätigen“, sagt Jean-Claude Juncker im KURIER-Interview zur gerne verwendeten Erzählung, Königin Merkel habe Europa geführt. Der frühere Kommissionspräsident will auch seinen Platz in der Geschichte, wie manch anderer, der von „Angie“ an den Rand gedrückt wurde.

Unabhängig davon sind die Verdienste der Kanzlerin für Deutschland und für Europa unbestritten – vor allem als verlässlicher, reflektierender Fels in der Brandung immer erratischer und egoistischer agierender Politiker rundum, von seinerzeit Trump bis heute noch Orbán. Nicht von ungefähr hat Barack Obama vor einem halben Jahrzehnt die Kanzlerin gedrängt, noch eine Amtszeit draufzulegen.

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