Vermummungsverbot im öffentlichen Dialog

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Die vollverschleierte Muslima Nora Illi trat in der ARD-Talkshow "Anne Will" mit fragwürdigen Thesen auf. Bereits während der Sendung wurde Kritik an der Einladungspolitik laut. Ein Kommentar von Helmut Brandstätter.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Es geht um die Quote, um die Sensation, um den großen Wirbel. Ja, so tief können Gebührensender sinken.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Nora Illi bei Anne Will

Zynisch formuliert könnte man meinen, es ist ja kein Wunder, dass sich diese Frau hinter einem schwarzen Tuch versteckt hat, bei dem Unsinn, den sie in Anne Wills Talkshow verbreiten durfte. Aber es bleibt die Frage nach dem Warum! Warum darf eine Frau mit Niqab in der öffentlich rechtlichen deutschen ARD voll verschleiert auftreten und dabei noch Sympathien für junge Menschen äußern, die sich in den angeblich heiligen Krieg begeben?

Es geht um die Quote, um die Sensation, um den großen Wirbel. Ja, so tief können Gebührensender sinken. Dass man einfach das Thema des zuvor gezeigten "Tatort"-Krimis weiter erörtern wollte, ist eine dumme Ausrede. Nora Illi, eine Konvertitin aus der Schweiz, die absurderweise auch noch Frauenbeauftragte der dortigen Muslime ist, hatte wohl ihren Spaß, gut verborgen hinter schwarzem Tuch. Für alle Frauen, ob muslimisch oder nicht, war ihr Auftritt eine Beleidigung. Und noch schlimmer: Das was sie sagte, war gefährlich: Sie schwadronierte von „Selbstentfaltung“ unter dem Schleier und wollte irgendwie rechtfertigen, dass sich Mädchen, die sich hier diskriminiert fühlen, dem Morden des IS in Syrien anschließen. Dort sind sie dann ganz bestimmt völlig frei. Oder? Dass Frauen in Gebieten, die vom IS befreit wurden, als erstes sich den Schleier vom Kopf rissen, kann diese Schweizerin, verbohrt wie sie ist, nicht verstehen. Vielleicht sollte sie Frauen-Beauftragte des IS werden.

„Wir müssen den jungen Leute einen Glauben anbieten, der nicht zur Radikalisierung führt“, das war einer der vielen vernünftigen Sätze von Ahmad Mansour, der selbst einmal radikal gedacht hat, nun aber ein Wegweiser für irregeleitete junge Muslime sein kann. Ja, diese Vorbilder gibt es, sie gehören in die Medien. Im Gegensatz zu dieser Frau im schwarzen Schleier. Man kann nur hoffen, dass der ORF nicht auf blöde Ideen kommt. Oder das Schlimmste befürchten.

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