Alcaraz entthronte König Djokovic: So geil für den Tennissport

Wimbledon
Der spanische Jungstar und Neo-Wimbledon-Sieger ist ein Ausnahmetalent. Genau so eines braucht es auch.
Harald Ottawa

Harald Ottawa

Nein, natürlich hätten wir Novak Djokovic die konsequente Beibehaltung seiner Rekordsammlung in Wimbledon vergönnt. Und er selbst hatte es auch so geplant. Der Serbe sagt ja selbst, dass er zwar auf Sand, auf dem er ihn vor gar nicht langer Zeit bei den French Open in die Knie zwang, und Hartplatz seine Probleme mit Carlos Alcaraz hat, aber auf Rasen ... Und fragte man Experten nach der Favoritenrolle, fiel nur der Name des Major-Rekordhalters.

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Seit 2003 hatten bis zu diesem denkwürdige Sonntag mit Federer (8), Djokovic (7), Murray und Nadal (je 2) nur vier Spieler auf dem allerheiligsten Rasen gewonnen. Nun schickt sich Alcaraz an, zu zeigen, dass ihn kein Belag auf dem Weg zum Olymp aufhält. Sein zweiter Major-Triumph ist umso wertvoller, weil Djokovic im Vorjahr bei den US Open fehlte.

Er sagt der großen Generation den Kampf an. Und macht dies von der Spitze aus, die er im Vorjahr als bisher jüngster Mann erstmals einnahm. Zwei Majors mit 20 - das gelang zuletzt Nadal. Federer und Djokovic waren beim zweiten 23.
 

Alcaraz kann die anderen mitreißen, kann einem Sinner - der zu viel Respekt vor Djokovic im Londoner Halbfinale hatte - oder einem Rune zeigen, was möglich ist. Oder einem Ruud, der im Pariser Endspiel gegen Djokovic keinen Auftrag hatte.
 

Gewiss, der Spanier Alcaraz ist ein Ausnahmetalent. Genau so eines braucht es. Und Djokovic wird seinen 24. Major-Titel holen. Und vielleicht spielt auch Nadal noch einmal um die ganz großen Pfründe mit. Dann geht das Generationenduell munter weiter. Genau das, was der Tennissport braucht. Es wird geil.

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