Warum sich Erdoğan von einer Sticker-Aktion beleidigt fühlt

Warum sich Erdoğan von einer Sticker-Aktion beleidigt fühlt
Die kreative Art und Weise, Wahlkampf zu machen, sorgte in den vergangenen Tagen für viel Furore in der Türkei.

"Dieses Produkt ist unseretwegen (zu) teuer. Bei den Wahlen solltest du das bedenken", ist auf den Stickern zu lesen. Ergänzt wird der Schriftzug von einem Bild des amtierenden türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Manchmal alleine, manchmal auch in Begleitung seines Koalitionspartners Devlet Bahcelli. Platziert wurden die Sticker landesweit in Supermärkten - neben Preisschildern teurer Produkte.

Diese kreative Art und Weise, auf die Wahlen aufmerksam zu machen und sich gegen die amtierende Regierung zu positionieren, sorgte in den vergangenen Tagen für viel Furore. Die Sticker-Aktion wurde auf sozialen Medien millionenfach geteilt.

Anstehende Wahlen

Denn in knapp einem Monat finden in der Türkei Parlament- und Präsidentschaftswahlen statt. Der Wahlkampf ist in vollem Gange – sowohl am politischen Parkett als auch im alltäglichen Leben. Überall wird ganz genau hingeschaut. Daher überrasche es auch nicht, dass die Sticker-Aktion ihrem Urheber eine Reihe von Schwierigkeiten verursachte. Vergangenen Freitag wurde der Grafikdesigner Mahir Akkoyun, der die Sticker erstellte und sie zur freien Verwendung in das Netz stellte, in Izmir verhaftet. Der Grund: Beleidigung des Präsidenten - in der Türkei mittlerweile ein Anklagepunkt, der häufig zur Anwendung kommt.

Nach einer großen Solidaritätswelle von zahlreichen Vertretern und Vertreterinnen der Opposition als auch der Kunst- und Kulturszene wurde Akkoyun noch am selben Tag wieder aus der U-Haft entlassen.

"Ich wurde festgenommen, weil ich für Unruhe gesorgt habe. Ich werde weiterhin für Unruhe sorgen“, sagte Akkoyun nach der Freilassung.

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