Weitere Katastrophe: Überschwemmungen in Erdbebengebieten

Erdbeben in der Türkei und Syrien
Mindestens fünf Menschen sind ums Leben gekommen. Insgesamt zehn weitere wurden in verschiedenen Regionen vermisst.

Auch fünf Wochen nach dem Erdbeben in der Südosttürkei kommen die betroffenen Regionen nicht zur Ruhe. Bei Überschwemmungen sind in den vergangenen Tagen mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt zehn weitere wurden in verschiedenen Regionen vermisst, wie staatliche Medien berichteten. In der an Syrien grenzenden Provinz Sanliurfa seien vier Menschen gestorben, auch in ländlichen Gebieten liefen Rettungseinsätze, sagte Provinzgouverneur Salih Ayhan dem staatlichen Sender TRT Haber. Sechs Menschen galten als vermisst.

Die Behörden befürchteten, dass die Zahl der Toten nach den außergewöhnlichen Regenfällen weiter steigen könnte, so Ayhan. Der Gouverneur rief die Anrainer dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben oder gegebenenfalls sichere Gegenden aufzusuchen. Schulen wurden für einen Tag geschlossen. In Sanliurfa wurden neben Wohnhäusern der Nachrichtenagentur DHA zufolge auch die Notaufnahme eines Krankenhauses überflutet. Die Patienten seien evakuiert worden.

Hunderttausende obdachlos oder in Notunterkünften

In der etwa 110 Kilometer nördlich gelegenen Nachbarprovinz Adiyaman, im Bezirk Tut, wurde nach Angaben des türkischen Innenministers Süleyman Soylu ein Container-Haus weggeschwemmt, in dem eine Familie untergebracht war. Dabei sei ein Mensch gestorben. Vier weitere Bewohner des Containers werden laut Medienangaben vermisst.

Soylu rief die Anwohner in Adiyaman auf, sich von Flussbetten fernzuhalten. Bereits am Vortag hatte Starkregen den Menschen in der Erdbebenregion zu schaffen gemacht. Danach waren hunderttausende Menschen in der Region obdachlos und in Notunterkünften wie Zelten untergekommen.

In Iskenderun in der Provinz Hatay drang Wasser etwa in Zelte ein. Wie Aufnahmen des Senders Haber Global zeigten, rissen die Wassermassen Autos mit sich und beschädigten Straßen und Brücken. Videos zeigten, wie Menschen sich schwimmend in Sicherheit brachten. In einem Bericht des Senders Habertürk war zu sehen, wie Anrainer einen Mann und ein Kind mit einem Seil von einer überfluteten Straße in der Stadt Sanliurfa retteten.

Für die nächsten zwei Tage rechnete die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD mit weiteren heftigen Regenfällen in der Region und warnte Anrainer vor weiteren Stürmen und Überschwemmungen.

Mehr als 50.000 Tote

Insgesamt sind bei dem Beben in der Türkei und Syrien mehr als 50.000 Menschen ums Leben gekommen.

Am 6. Februar hatten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,6 die Südosttürkei und den Nordwesten Syriens erschüttert. Darauf folgten Tausende Nachbeben. Nach Angaben der türkischen Regierung sind rund 20 Millionen Menschen im Land von den Auswirkungen betroffen. Für Syrien gehen die Vereinten Nationen von etwa 8,8 Millionen Betroffenen aus.

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