"Pferde-Terror": Eine Region schreit verzweifelt nach Hilfe

"Pferde-Terror": Eine Region schreit verzweifelt nach Hilfe
Im Herzen Kroatiens wildert eine Herde und bringt die Bevölkerung zur Verzweiflung. Der Besitzer schaltet auf stumm.

Zusammenfassung

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  • Eine wilde Pferdeherde verursacht Chaos und Schäden in der Region Lika, Kroatien, während der Besitzer sich nicht äußert.
  • Die Einheimischen leiden unter zerstörten Feldern und gefährlichen Situationen, während Behörden die Verantwortung ablehnen.
  • Der Staatssekretär droht mit Kürzung staatlicher Unterstützung, wenn der Pferdebesitzer seine Herde nicht kontrolliert.

"Schöne Grüße aus Krivi Put bei Senj, wir bitten alle Behörden der Republik Kroatien, uns vor dem Pferde-Terror zu schützen." Mit diesen Worten beginnt eine Videobotschaft, die der TV-Sender Nova TV in einer Nachrichtensendung am Sonntagabend ausgestrahlt hat.  

Es handelt sich um den Appell eines Pferdezüchters aus der zentralkroatischen Region Lika, wo eine Pferdeherde seit Wochen für Chaos und Angst unter der Bevölkerung sorgt.

"Sie (die Pferde, Anm.) zerstören unsere Felder, unsere Wiesen, unsere Obstgärten, unsere Weiden. Diese Pferde vertreiben unsere Pferde, so dass wir sind gezwungen, sie im Stall und nicht mehr im freien zu halten. Sie fügen uns großen Schaden zu", sagt der Mann im Video und lädt alle zuständigen Behörden nach Krivi Put ein, sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.

Mehr als 100 Pferde

Der Einladung ist zumindest ein Team des Senders Nova TV gefolgt und hat dort die Bewohnerinnen und Bewohner befragt. "Jeden Tag wandert eine Pferdeherde ohne Aufsicht umher, es sind mehr als 100. Sie brechen den Draht vom Hirten ab, sie lassen meine Pferde raus. Ich habe UNESCO-Lipizzaner-Pferde und dann springt so ein Pferd auf meine Stute und verursacht Unruhe. Das ist ein Problem - wir bekommen eine ungültige Zuchtherde", schildert Jure Turina vom Reitclub "Sveta Ana". 

Hirten stehen kurz vor dem Ruin

Wie die Lage außer Kontrolle geraten ist, erzählt eine andere Dorfbewohnerin: "Sie haben keine Ahnung, wie es sich für eine Mutter anfühlt, wenn sie eine Blume auf das Grab ihres Sohnes legen möchte, dieses aber zuerst von Pferdekot reinigen muss ..." 

Ein Gastronom musste wegen der Pferde seine Terrasse schließen. Auch örtliche Hirten stehen kurz vor dem Ruin, deren Pferde Grundstücke und Wiesen zerstören und kopfüber über die Landstraße rennen. "Sie gefährden Menschenleben, besonders im Winter, wenn die Tiere nicht genug Futter haben und dann auf der Straße laufen und das Streusalz lecken. Einer meiner Kollegen verunfallte so, weil er ihnen ausweichen wollte, sein Auto wurde dabei komplett zerstört", sagt ein anderer Dorfbewohner. 

Dem Besitzer der herumirrenden Pferde drohen harte Strafen 

Die Verantwortung für die Missstände in Lika schiebt man von sich. Der Verband der kroatischen Kaltblutzüchter sagt, dass dies nicht ihr Problem sei. Andere Institutionen reagieren ähnlich. Der Bürgermeister von Senj, der nächstgrößeren Ortschaft, behauptet, er sei hilflos, und in der regionalen Verwaltung sieht man das Problem im Versagen anderer Institutionen.

Während alle behaupten, hilflos zu sein, haben die Einheimischen die Sache selbst in die Hand genommen. "Ich habe versucht, mit den Besitzern der Pferde zu sprechen, aber mit ihnen kann man nicht reden. Sie leben in ihrer eigenen Welt“, behauptet einer der Pferdezüchter. Immerhin äußerte sich der Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium Zdravko Tušek zur Situation. Der Pferdebesitzer müsse immer wissen, wo sich seine Pferde befinden. Er müsse sie unter Kontrolle haben - schließlich bekäme er dafür Förderungen vom Staat. Andernfalls drohen ihm bei hohe Strafen. "Im Jahr 2023 wurde eingeführt, dass in Fällen wie diesem, die den zuständigen Institutionen gemeldet und als Verstöße festgestellt werden, die Eigentümer mit einer Kürzung der staatlichen Unterstützung um 30 Prozent, im Wiederholungsfall mit 100 Prozent bestraft werden", stellt Tušek fest. 

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