"Ausländische Touristen empfinden Zagreb immer noch als günstig"
"Zunächst einmal muss man sagen, dass die Inflation alles aufgefressen hat. Bei Lebensmitteln ist sie mit über 20 Prozent am höchsten. Im Schnitt haben alle (Standbesitzer, Anm.) ihre Preise erhöht, weil sie ihren Verpflichtungen einfach nicht nachkommen können", sagt der Veranstalter des "Zagreb Advents" Marin Medak in einer Reportage des TV-Senders RTL vor Ort. "Wir sind uns alle dessen bewusst, dass alles teuer ist", räumt er ein, fügt aber gleich hinzu: "Wir sind dennoch weiterhin viel günstiger als die Städte in unserer Umgebung wie Wien, Budapest oder Ljubljana."
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Medak zog einen gesonderten Vergleich mit Wien. "Ich würde sagen, dass es bei uns um 30, wenn nicht gar um 40 Prozent günstiger ist als in Wien", sagte der Gastronom. Auf die Frage des Reporters, wie die Touristen, die seit Jahren in der Adventszeit nach Zagreb kommen, die neuen Preise finden, antwortete er: "Ausländische Touristen empfinden Zagreb immer noch als günstig. Ihre Erwartungen werden hier erfüllt: Dass sie hier weniger Geld ausgeben als dort, wo sie herkommen."
Würstel bis zu 3 Euro teurer als 2022
Die Reporter des Senders RTL nahmen die Preise auf den Christkindlmarkt-Ständen unter die Lupe und stellten fest, dass die Preise doch deutlich nach oben gegangen sind. So muss man für einen Glühwein fast 1 Euro mehr als im vergangenen Winter auf die Theke legen. Die traditionellen kroatischen Teigbällchen Fritule bzw. die hausgemachten Würstel kosten bis zu 3 Euro mehr als 2022.
Hohe Erwartungen
Die Anmerkung des Reporters, dass die Preise auf dem Weihnachtsmarkt vor allem für heimische Besucherinnen und Besucher nicht zugänglich seien, da sie viel weniger verdienen würden als die Menschen in Österreich, führte zu einer erwartbaren Reaktion des Advent-Veranstalters: "Niemand hat es leicht in Zeiten wie diesen, mit einer derartig hohen Inflation. Mir ist schon bewusst, dass es derzeit niemand leicht hat. Jedoch wird niemand umsonst arbeiten wollen, alle passen ihre Preise an die Inflation."
Er erwarte heuer dennoch einen erfolgreichen Weihnachtsmarkt, "wenn nicht den erfolgreichsten überhaupt".
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