Wie im Krimi: Polizeichef vor seinem Haus niedergeschossen
Es hört sich an wie das Szenario für einen Krimi. Kurz vor 7 Uhr verlässt ein etwa 50-Jähriger sein Haus und macht sich auf den Weg in die Arbeit. Plötzlich taucht ein maskierter Mann hinter ihm auf, schießt ihn nieder und flieht davon. Noch brisanter wird es, wenn man erfährt, wer das brutal ermordete Opfer ist: der Chef der Kriminalpolizei.
Passiert ist das Ganze am Montagmorgen in der nordbosnischen Stadt Prijedor. Um 6:53 Uhr erhielt die Polizei einen Anruf. Im Ortsteil Pećani seien Schüsse gefallen, ein Mann würde regungslos auf dem Boden liegen. Den ersten Informationen vom Tatort folgte bald die bittere Erkenntnis, wer sich hinter den von der Polizei bekanntgegebenen Initialen S.B. versteckt. Es handelt sich um Radenko Bašić, den Chef der Kriminalpolizei in der 78.000 Einwohner zählenden Gemeinde.
Die Fahndung nach dem flüchtigen Täter versetzte die Stadt in einen Ausnahmezustand. Die vom lokalen Portal Srpskainfo interviewten Stadtbewohner brachten ihren Schock über den Mord des hochrangigen Polizisten zum Ausdruck. Beunruhigend sind die in den sozialen Netzwerken geteilten Fotos von den Straßen Prijedors. Überall wurden Kontrollpunkte eingerichtet, sogar in den benachbarten Gemeinden.
Die zahlreichen Polizeibeamten, die in die Fahndung involviert sind, legitimieren Passanten und Autofahrer. Sogar die Kofferräume der Autos werden überprüft. In der Siedlung, in der der Mord stattgefunden hatte, sprechen sie mit den Anrainern, erkundigen sich nach Hinweisen, die nützlich sein könnten. Offiziell heißt es, man würde im Rahmen der Ermittlungen wegen schweren Mordes Maßnahmen und Aktionen ergreifen, um den Täter dieses schweren Verbrechens zu finden.
Das Innenministerium der Republika Srpska hat inzwischen sein Facebook-Titelbild aktualisiert. Nun ist bloß schwarzer Hintergrund darauf zu sehen.
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