Dutzende Tote: Istanbul hat ein Problem mit gepanschtem Alkohol

In der Türkei sind seit Neujahr 33 Menschen nach dem Konsum von gepanschtem Alkohol gestorben.
48 weitere Menschen in der Metropole Istanbul seien wegen des Konsums des giftigen Getränks im Krankenhaus behandelt worden, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi am Donnerstag.
Als Todesursache wird den Getränken beigemischtes Methanol vermutet. Dieser industrielle Alkohol unterscheidet sich von Ethanol, das üblicherweise in alkoholischen Getränken enthalten ist.
Vier Menschen, die den gepanschten Alkohol in Istanbul verkauft haben sollen, wurden wegen vorsätzlicher Tötung festgenommen.
Die Fälle von Vergiftungen nehmen stark zu
Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, bei einer Razzia hätten die Behörden mehr als 30.000 Liter illegal produzierten Alkohol beschlagnahmt. 64 Geschäften wurde demnach ihre Lizenz für den Verkauf von Alkohol entzogen.
Die Fälle von Vergiftungen hätten seit Anfang der Woche stark zugenommen, schrieb das Gouverneursamt. Illegal hergestellter Alkohol ist ein wiederkehrendes Problem in der Türkei. Die Preise für Alkohol sind wegen hoher Steuern relativ teuer.
Allein im vergangenen Jahr gab es nach Behördenangaben 110 Vergiftungsfälle in Istanbul, 48 Menschen starben. Wegen hoher Steuern auf alkoholische Getränke brennen viele Türken Alkohol schwarz. Viele Menschen stellen vor allem den beliebten Anisschnaps Raki selbst zu Hause her. Immer wieder wird illegal hergestellter Alkohol aber auch in Läden verkauft.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, ein bekennender Muslim, hat sich immer wieder gegen den Konsum von Alkohol und Tabak ausgesprochen.
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