Nachhaltigkeit im Alltag ja - aber wie?
Nachhaltigkeit – ein Schlagwort, das in aller Munde ist. In den letzten Jahren hat sich der Begriff so entwickelt, dass er vor allem Selbstverantwortung und Respekt gegenüber dem Planeten meint. In der Praxis bedeutet das, dass es genau die kleinen Dinge sind, die etwas Großes bewirken können. Zum Beispiel, wenn man es vermeidet, Lebensmittel wegzuwerfen oder versucht saisonal und regional zu kochen. Wir haben Tipps und Tricks für unterschiedliche Lebensbereiche gesammelt, die es erlauben, das Trendthema Nachhaltigkeit auch in den Alltag zu integrieren. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Alltag nachhaltiger gestalten und somit sowohl sich selbst, als auch der Umwelt etwas Gutes tun können.
1. Ernährung
- Versuchen Sie nach Möglichkeit, regionale sowie saisonale Produkte zu kaufen.
- Achten Sie beim Einkaufen von Lebensmitteln auf Bio-, Fairtrade- und Nachhaltigkeitssiegel.
- Bauen Sie nach Möglichkeit Obst oder Gemüse im eigenen kleinen Garten oder Kräuter in der Küche oder am Balkon an.
„Urban Gardening“ liegt im Trend – eine zentrale Anlaufstelle zum gemeinsamen Garteln finden Sie auf www.garteln-in-wien.at
- Vermeiden Sie es, Lebensmittel wegzuwerfen.
- Achten sie auf kurze Herstellungs- und Transportketten von Lebensmitteln.
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit Verpackungen und Wegwerfartikel. Nutzen Sie eigene Aufbewahrungsdosen und füllen Sie Lebensmittel ab.
- Greifen Sie auf Glas anstelle von Plastik zurück.
- Trinken Sie – der Umwelt zuliebe – Leitungswasser.
- Sollten Sie einmal zu viel eingekauft oder eine gute eigene Ernte haben, können Sie die überschüssigen Lebensmittel für den späteren Verzehr problemlos einfrieren oder sie verschenken. Ihre Nachbarschaft freut sich sicher.
Die App „Too Good to go“ hilft dabei, köstliches und überschüssiges Essen zu retten. Knapp 3400 Cafés, Restaurants, Supermärkte, Bäckereien, Hotels beteiligen sich und stellen zu viel produziertes Essen günstiger zur Verfügung. So spart man nicht nur Geld, sondern tut auch dem Planeten etwas Gutes.
2. Wohnen
- Verwenden Sie Reinigungsmittel ohne umwelttoxische Chemikalien.
- Bei vielen Verschmutzungen helfen Hausmittel wie Backpulver oder Essig.
- Gehen Sie behutsam mit Strom, Wärme und Wasser um. Versuchen Sie den Standby-Modus zu vermeiden, schalten Sie Licht und technische Geräte dort aus, wo Sie sie nicht brauchen.
- Ersetzten Sie Glühbirnen durch nachhaltige LED-Lampen.
- Kaufen Sie energieeffiziente Elektrogeräte.
- Achten bei Bodenbelägen, Estrich oder Wandfarben nach Möglichkeit darauf, dass diese mit einem Umweltsiegel zertifiziert sind. So können Sie sich Schadstoffe ersparen.
- Bevor Sie alte oder ausrangierte Möbel einfach wegwerfen, können Sie diese auf einem Floh- oder Trödelmarkt verkaufen oder zu einem Altwaren-Tandler geben. Vielleicht freut sich auch jemand aus Ihrem näheren Umfeld darüber.
Der Wiener Altwarenmarkt ist unter dem Namen 48er Tandler bekannt. Hier bekommen Altwaren eine neue Chance und der Re-Use-Gedanke wird hochgehalten.
3. Mobilität
- Lassen Sie für kurze Strecken das Auto daheim und nutzen Sie nach Möglichkeit das Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß. So tun Sie sowohl Ihrem Körper als auch der Umwelt etwas Gutes.
- Nutzen Sie für längere Strecken die öffentlichen Verkehrsmittel oder die Bahn.
- Wenn Sie das Auto nur wenig nutzen, kann Carsharing eine gute Alternative sein.
4. Urlaub und Tourismus
- Der Nachhaltigkeits- und Umweltgedanke sollte Sie auch im Urlaub und bei der Urlaubsplanung begleiten.
- Muss es immer der Flieger sein? Statt einer Fernreise kann man auch die eigene Heimat erkunden – die Umwelt wird es Ihnen danken.
- Es gibt eine Vielzahl an Bio- und Nachhaltigkeits-Hotels, die auf Ihren Besuch warten.
5. Mode und Schönheit
- Kaufen Sie bevorzugt nachhaltige Kleidung aus recycelten Materialen oder Produkte von Labels, die lokal produzieren.
- Achten Sie auch bei den verwendeten Stoffen auch auf Öko- sowie Nachhaltigkeitssiegel.
- Bevor Sie Kleidung wegwerfen, verschenken oder tauschen Sie sie – beispielsweise auf Flohmärkten. Ebenso können Sie diese in Secondhandläden bringen oder etwas Neues kreieren.
- Achten Sie beim Kauf von Kosmetika stets auf die Inhaltsstoffe.
- Vermeiden Sie synthetische Duftstoffe und Farbstoffe sowie Silikone.
6. Allgemeiner Konsum
- Kaufen Sie regional, saisonal, bio und nachhaltig. Achten Sie auf das Fairtrade-Siegel.
- Gehen Sie auf Flohmärkte oder in Secondhandläden. Das schont nicht nur das Geldbörserl, sondern auch die Umwelt.
- Verwenden Sie Dinge mehrfach oder gemeinsam. Nutzen Sie Tauschbörsen oder geben Sie Kleinanzeigen auf.
- Wer Abfall richtig trennt, achtet auf die Umwelt. Zu trennen sind Bio- und Restmüll, Glas, Kunststoff und Altpapier.
- Um Verpackungen und demnach auch Müll zu vermeiden, versuchen Sie auf wieder verwendbare Verpackungsmaterialen umzusteigen.
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit Plastik und trennen Sie Plastik richtig.
Dass zu viel Biomüll im Restmüll landet, ist ein generelles Problem. Eine Alternative, um dies zu verhindern und obendrein seinen eigenen Biodünger herzustellen ist ein sogenannte Wurmbox. Diese verwandelt Gemüseschnipsel in – wie der Name es schon verrät – Regenwürmer. In Österreich hat man sich beim Unternehmen Wurmkiste der Nachhaltigkeit und der Produktion von Utensilien rund um die Kompostwürmer verschrieben. Im Onlineshop werden nicht nur Wurmkisten zum Kompostieren, sondern sogar stylische Hocker oder Workshops angeboten.
7. Information und Kommunikation
- Informieren Sie sich über Nachhaltigkeit und kommunizieren Sie das Gelernte. Geben Sie Tipps und Anregungen weiter und wenden Sie sich bei Fragen direkt an den Hersteller.
- Schalten Sie Standby-Einstellungen und auch öfter das Handy aus.
- Ziehen Sie Ladekabel heraus, sobald die Funktion des Ladens erfüllt ist.
- Nutzen Sie Geräte mit einer guten Energieeffizienzklasse.
Das Unternehmen Refurbed ist der im deutschsprachigen Raum größte Marktplatz für erneuerbare Produkte. Angeboten werden Smartphones, iPhones, iPads, Macbooks oder Laptops, die um bis zu 40% nachhaltiger und energieeffizienter sind.
8. Freizeit
- Besuchen Sie Green Events, bei denen auf Nachhaltigkeit geachtet wird.
- Kaufen Sie Spielzeug aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz oder Bambus.
- Greifen Sie statt einem Smartphone oder einem Tablet lieber zu einem Buch. Auch der Besuch von Büchereien ist zu empfehlen, das spart Geld und schont die Umwelt.
In ganz Österreich gibt es Offene Bücherschränke, die auf dem Prinzip von Geben und Nehmen beruhen. Eine Liste aller Offenen Bücherschränke finden Sie hier. Außerdem hängen in Wien noch Büchertaschen an Zäunen von Parks, in denen man sich Kinderbücher nehmen beziehungsweise diese dort deponieren kann. Eine Liste der Büchertaschen finden Sie hier.
Kommentare