Kulinarische Weihnachten für jeden Geschmack

People passing plate with Christmas carp
Mit einem tradtionellen und einem veganen Weihnachtsmenü kann in kulinarischer Hinsicht an den Weihnachtsfeiertagen nichts mehr schiefgehen.

In Österreichs Bundesländern gibt es verschiedene Weihnachtstraditionen. Das Fest wird im großen oder kleinen Familienkreis sehr traditionell gefeiert. Kompromisse werden da selten eingegangen. Das Besondere  jede Familie hat ihre eigene, ganz spezielle liebgewonnene Tradition. Auch wenn der Wunsch nach Veränderung wohl hin und wieder spürbar ist, meist kommt das traditionelle Familien-Weihnachts-Essen auf den Tisch. Oft sind das die Speisen, die Oma bereits gekocht hat, also der Geruch und der Geschmack – der an die Kindheit erinnert. Liebevoll zubereitete Köstlichkeiten wie die klassische Gans, der gebackene Karpfen, Truthahn, Bratwürste, Fondue oder Raclette machen mit einem festlich gedeckten Tisch das Weihnachtsessen zu einem unvergesslichen kulinarischen Erlebnis.

Doch neben dem klassisch-traditionellen Weihnachtsmenü gibt es auch vegane Alternativen, die vielleicht nicht so sehr in der Familientradition verankert, dennoch aber sehr schmackhaft sind. Wir stellen deshalb ein tradtionelles Weihnachtsmenü von Ernährungswissenschaftlerin Claudia Nichterl einer veganen Variante vom veganen Koch Siegfried Kröpfl gegenüber.

Vom Fastenessen zum Festtagsschmaus

Genau wie beim Osterfest gab es in der Alten Kirche als Vorbereitung auf das Geburtsfest eine Fastenzeit, die am 11. November begann. Die ursprüngliche Adventszeit war also 6 Wochen inklusive 24. Dezember. Der Heiligabend war ein hoher Fastentag, an dem auf Fleischgerichte verzichtet wurde. Der Weihnachtskarpfen wurde daher ein christlich erlaubtes Weihnachtsessen. Im Mittelalter wurden Karpfen und Hechte in den Klöstern für den höchsten Feiertag gezüchtet. Diese Tradition ist uns, wenn wir Fisch zu Weihnachten essen, meist gar nicht mehr bewusst. Ob als Weihnachtskarpfen, Backfisch, Fischsuppe oder als kalte Platte mit Fisch-Sülzchen oder  Räucherlachs und Oberskren – Fisch ist ein beliebtes, traditionelles Weihnachtsgericht.  Meist sind es Fischgerichte mit Forelle, Karpfen, Kabeljau, Scholle, Lachs, Saibling, Zander in unterschiedlichen Variationen, dazu gibt es Erdäpfelsalat. Der klassische Weihnachtskarpfen ist vor allem in Wien und Ost-Österreich ein beliebter Festtagsschmaus.

Im Westen, z.B. in Osttirol freut man sich mit dem traditionellen Hintergrund des Fastentages auf eine Gemüsesuppe und eine ganz spezielle Süßspeise. Nach dem Kirchenbesuch, wenn man durch den Schnee nach Hause stapft wird im Defereggental der traditionelle Blattlstock, ein Schmalzgebäck aus tellergroßen Germteigfladen, die mit einer süßen Mohnfülle und flüssiger Butter übereinandergestapelt werden, serviert. Vorher gibt es eine Erbsen-Erdäpfel-Suppe, die für alle aufgetischt und geteilt wird. Die Symbolik des Teilens ist in diesem üppigen Gebäck fest verankert. Der Blattlstock hat immer so viele Blattln (Fladen), wie auch Menschen im Haus mitessen. Und so wird der Blattlstock dann unter allen gerecht aufgeteilt.  Nudelsuppe mit Würstel oder Blutwurst bzw. Kalbswürstl mit Sauerkraut oder Schweinsbraten kommen ebenfalls im Westen Österreichs gerne auf den Weihnachtstisch. Als Nachspeise gibt es meist Bratäpfel.

Fondue und kalte Platten erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit, vor allem in der Steiermark kommen kalte Platten mit Aufschnitt, Jägerwecken und Weihnachtskeksen auf den Tisch.  Selchwürstel mit Sauerkraut und Brot haben in Kärnten Tradition und als Nachspeise wird der Kärntner Reindling mit Rosinen-Mohn-Butter gereicht. So richtig üppig wird im Burgenland Weihnachten gefeiert mit Gansl, Rotkraut und Erdäpfelknödel oder Tafelspitz mit Apfelkren. Danach gibt es Kekse in vielen Variationen.

Weihnachtliches Fischmenü

Veganes Weihnachtsmenü

Kulinarische Weihnachten für jeden Geschmack

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