Insektenschutz und Insektenstiche mildern: nachhaltig & natürlich
Der Spaziergang rund um den See ist kein Vergnügen, wenn die Bremsen zudringlich werden. Die Gelsen können uns schon einmal den Grillabend verderben. Und spätestens im August sind die Wespen im Anflug. Wenn uns dann nachts noch sirrende Gelsen oder das Fluggeräusch anderer Insekten den Schlaf rauben, kann die sonst so schöne Jahreszeit richtig anstrengend werden. Doch Sie müssen nicht auf den Winter warten, um die kleinen Plagegeister in den Griff zu bekommen.
Doch welche Insekten haben es eigentlich auf uns abgesehen?
Insekten, die uns mit ihren Stichen den Sommer vermiesen wollen:
- Gelsen führen die Skala der nervigsten Insekten an. Vor allem nach starken Regenfällen oder Hochwasser fliegen die Mücken in Schwärmen aus. Gestochen werden wir von den weiblichen Gelsen – sie brauchen unser Blut als Proteinquelle für die Entwicklung ihrer Eier. Die Männchen sind Vegetarier und können nicht stechen.
- Zecken sind Blutsauger, die sich von unserem Blut ernähren. Sie brauchen unser Blut zur Ernährung, zur Vermehrung und für ihre Weiterentwicklung. Dass sie sich nicht ausschließlich von Menschenblut ernähren, wissen vor allem Hunde- und Katzenbesitzer. Sie haben schon die eine oder andere voll gesaugte Zecke gesehen.
- Bremsen begegnet man vor allem an Gewässern oder im Wald. Ihre Stiche sind schmerzhafter als die der Gelsen oder Zecken. Angriffslustig sind bei den Bremsen ebenfalls die Weibchen. Die Männer ernähren sich von Nektar und Pflanzensäften.
- Bienen stechen normalerweise nicht. Sie verteidigen sich nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Dieser Stich kostet die Biene meistens ihr Leben. Bei Wildbienen ist der Stachel so klein, dass er die menschliche Haut nicht durchdringen kann. Nur Honigbienen und einige Hummelarten können stechen. Sie greifen dann an, wenn man ihrem Bienenstock zu nahekommt oder sie zwischen Haare, Kleidung oder unter unsere Füße geraten.
- Wespen haben einen gefährlicheren Ruf als die Bienen. Wobei nur zwei Wespenarten unser Grillvergnügen oder die Jause auf der Terrasse verderben. Die Deutsche und die Gemeine Wespe sind Fleischfresser und stehen auch auf Süßes. Nachdem sie sich mehr in unserem Lebensraum aufhalten, kommt es öfter zu Wespenstichen. Wobei Wespen nur dann stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Das tun sie vor allem bei wildem Gefuchtel oder wenn sie angeblasen werden. Und sie können öfter zustechen. Deshalb sollten Sie nach einem Wespenstich den Abstand zur Übeltäterin vergrößern.
- Hornissen trifft man nicht sehr häufig und wenn Sie ihnen nicht zu nahekommen, werden Sie nicht gestochen. Falls doch – sie sind weniger giftig als Bienen und Wespen.
Darüber hinaus können Sie noch von Ameisen oder Spinnen gebissen werden. Auch Flöhe und Wanzen beißen schon mal zu. Bei ihren Bissen und Stichen helfen die gleichen Hausmittel, wie bei den häufigeren Insektenstichen.
10 Tipps für Insektenschutz – vom Fliegengitter zum natürlichen Insektenspray
Besser als ein Mückenstich oder einen Zeckenbiss zu behandeln, ist sich davor zu schützen. Die besten Insektenschutzmittel für Ihr Zuhause und in der Natur sind:
- Der beste Insektenschutz für Ihre Wohnung oder Ihr Haus sind Insektenschutzgitter an den Fenstern. Die Fliegengitter gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen und verhindern zuverlässig, dass die kleinen Plagegeister bei Ihnen einziehen.
- Wenn eine Gelse das Fernsehvergnügen stört, ist das lästig. Stört sie Ihren Schlaf, wird’s ärgerlich. Ein Moskitonetz über dem Bett gibt ihr keine Chance.
- Lange Kleidung macht es den blutsaugenden Insekten schwer an Ihr Blut zu kommen. Helle Kleidung mögen Mücken nicht so gerne, weil sie sich da nicht gut verstecken können. Bei der Beleuchtung sollten Sie warmweiße LED-Beleuchtung bevorzugen. Kaltweißes Licht lockt viel mehr Insekten an.
- Mücken lieben stehendes Wasser. Leeren Sie die Regentonne regelmäßig oder decken Sie diese ab. Lassen Sie die gefüllte Gießkanne nicht über einige Tage stehen.
- Manche Parfums und Seifen bezaubern Gelsen und sie fliegen - im wahrsten Sinne des Wortes - auf Sie. Wenn Sie in geselliger Runde der Insektenschutz für alle anderen sind, probieren Sie einmal einen anderen Duft.
- Es gibt allerdings Düfte, um die Insekten einen großen Bogen machen. Das sind vor allem Lavendel, Zitrusdüfte, Tomaten, Basilikum, Minze, Essig und Gewürznelken. Mit Ätherischen Ölen in diesen Duftrichtungen können Sie Ihren Insektenspray leicht selbst herstellen.
- Pflanzen Sie Kräuter, Lavendel, Paradeiser und Katzenminze rund um Ihren Sitzplatz auf Terrasse oder Balkon.
- Decken Sie Getränke und Lebensmittel ab, wenn die Wespen im August aufdringlich werden. Leicht kann es passieren, dass man da sich eine Wespe bedroht fühlt und sticht, wenn sie beim Fressen gestört wird.
- Stellen Sie in sicherer Entfernung vom Esstisch ein Teller mit süßen Früchten wie Weintrauben oder Feigen und ein paar Fleischresten für Wespen auf, lassen diese Ihre Mahlzeit in Ruhe.
Natürliche Hausmittel gegen Insektenstiche
Trotz des besten Schutzes schaffen es vor allem Gelsen immer wieder, uns zu stechen. Manchmal passiert es auch, dass sich eine Biene oder Wespe verteidigen muss. Sofern man keine Allergie hat, sorgen einfache Hausmittel für rasche Heilung und Linderung des Juckreizes.
18 Tipps für nachhaltige Hausmittel gegen Insektenstiche
- Bei einem Bienenstich bleibt der Stachel in der Haut. Nachdem sich auch die Giftblase in der Haut befinden kann, schnippen Sie den Stachel weg oder schaben Sie mit einem stumpfen Gegenstand (z. B. Kreditkarte) über die Haut. Mit einer Pinzette oder dem Fingernagel kann es passieren, dass Sie Gift in die Wunde drücken.
- Die Wespe behält ihren Stachel in den meisten Fällen. Deshalb ist nach einem Wespenstich normalerweise kein Stachel zu entfernen. Sollte doch ein Stachel in der Wunde stecken, entfernen Sie diesen, genauso wie beim Bienenstich.
- Zecken entfernen Sie am besten mit einer Zeckenzange. Legen Sie diese in das Tiefkühlfach bevor Sie den Zeck ziehen. Durch die Kälte zieht er sich automatisch zusammen und kann leicht entfernt werden. Wenn Sie nicht geimpft sind, behalten Sie die Bissstelle im Auge. Wenn sich diese entzündet, gehen Sie zum Arzt.
- Pressen Sie Blüte und / oder Blätter eines Gänseblümchens aus und tupfen Sie den Saft auf den juckenden Gelsenstich.
- Geben Sie gehackte Petersilie in ein sauberes Tuch und legen Sie diesen Wickel auf den Stich.
- Zwiebelsaft wirkt desinfizierend und hilft vor allem auch bei Bienenstichen oder Stichen von Wespen. Legen Sie einfach eine Zwiebelhälfte auf den Stich.
- Kälte oder Hitze helfen gegen den Juckreiz. Legen Sie einen in ein Tuch gewickelten Eiswürfel auf die Stichstelle oder drücken Sie eine Tasse mit warmer Flüssigkeit dagegen. Achten Sie darauf, dass es weder zu kalt noch zu heiß auf der Haut wird.
- Umschläge mit Essigwasser (1/3 Essig mit 2/3 Wasser) sind entzündungshemmend und reduzieren den Juckreiz.
- Apfelessig können Sie auch direkt nach dem Stich auf schmerzende Stelle tupfen. Oder Sie legen einen mit Apfelessig getränkten Wattebausch auf.
- Eine Zitronenscheibe wirkt desinfizierend und kühlend, wenn Sie diese auf die Einstichstelle legen.
- Rühren Sie etwas Tonerde mit Wasser an und legen Sie ein damit getränktes Tuch auf die Stichwunde.
- Blätter von Spitzwegerich mildern den Juckreiz. Entweder Sie zerreiben die Blätter zwischen den Fingern und geben den Saft auf den Stich oder Sie legen für ca. 2 Stunden frische Blätter auf die Wunde (am besten mit einem Stofftuch befestigen).
- Wenn Sie eine Aloe Vera Pflanze haben, geben Sie etwas Gel auf den Stich. Das kühlt und wirkt entzündungshemmend.
- Rühren Sie etwas Backpulver mit Wasser an und streichen Sie die Paste auf die Einstichstelle. Der Juckreiz soll dann bald aufhören.
- Mit gekühlter Zahnpasta auf der Stichwunde soll die Schwellung rasch zurückgehen und das Jucken verschwindet.
- Kamillentee beruhigt und desinfiziert. Einfach Wattebausch in den Kamillentee tauchen oder den gebrauchten Teebeutel direkt auflegen.
- Spucke – ein altes Hausmittel, das Sie immer bei sich haben – lindert zumindest kurzfristig den Juckreiz.
- Wenn Sie darin geübt sind, können Sie sich mit Entspannungsübungen vom Juckreiz ablenken.
Auch wenn es schwerfällt, kratzen sollten Sie bei Juckreiz auf keinen Fall. Dadurch kann es zu Entzündungen kommen. Bei einem entzündeten Insektenstich sollten Sie sicherheitshalber einen Arzt konsultieren.
Ein Insektenschwarm kann den schönsten Sonnenuntergang vermiesen. Wenn Sie sich schon im Vorfeld vor den kleinen Plagegeistern schützen, können Sie diesen ganz ohne Juckreiz und Insektenstich genießen. Wir wünschen einen stichfreien Sommer.
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