Geschichte des Bieres: Zurück in die Vergangenheit

Geschichte des Bieres: Zurück in die Vergangenheit
Bier wird seit Tausenden von Jahren auf der ganzen Welt gebraut. Aus Wasser, Hopfen und Malz entsteht eines der beliebtesten Getränke, das sich viele nicht wegdenken könnten.

Die Voraussetzungen für die Entstehung oder das Wachstum des Brauereigewerbes wurden erst mit dem Aufkommen der mittelalterlichen Urbanisierung geschaffen. Wien war vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert eine Hochburg der Bierbrauer; heute gibt es in Wien nur noch eine einzige größere Brauerei (Ottakringer Brauerei).

Bier im Mittelalter

Im frühen Mittelalter entwickelte sich das Handwerk des Bierbrauens, insbesondere in Klöstern. Die früheste Brauerei, die von Mönchen betrieben wurde, wird in einer Chronik aus dem Jahr 820 n. Chr. in St. Gallen in der Schweiz erwähnt. Die Mönche brauten in großem Stil, um mit den bescheideneren bürgerlichen Brauereien zu konkurrieren.

Neben den Klosterbrauereien wurden bereits im Mittelalter die ersten "nicht-geistlichen" Braustätten gegründet. Als älteste noch in Betrieb befindliche Brauerei Österreichs gilt die Brauerei Hofstetten in Oberösterreich, die im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde (1229). Die zweitälteste soll die Brauerei Hirt in Kärnten sein (1270).

Revolutionäres Wiener Lagerbier

Die untergärige Hefe aus der Spatenbrauerei und helles, rauchfreies Darrmalz nach englischem Vorbild brachte Anton Dreher Ende der 1830er Jahre in die Kleinschwechater Brauerei. Die erste Charge des neuartigen "Kleinschwechater Bieres" wurde 1841 vertrieben. Aufgrund des Erfolgs konnte die Brauerei die Produktion rasch auf industrielles Niveau steigern und durch den Einsatz von Dampfmaschinen zum Antrieb von Pumpen und Rührwerken stark automatisieren. Innerhalb weniger Jahre ahmten mehrere Wiener Brauereien dies nach, was die Industrialisierung der Herstellung von untergärigem Lagerbier einleitete und Wien zu einem der bedeutendsten Brauereistandorte in Europa machte. Diese Biersorte erlangte internationale Berühmtheit und wurde zu einem begehrten Exportgut, das schließlich als "Wiener Lagerbier" bekannt wurde.

Interessant zu wissen: Eine Saison ohne Bier

Vor 200 Jahren mussten die Biertrinker im Sommer besonders widerstandsfähig sein, denn sie mussten mit einer Situation fertig werden, die heute undenkbar ist: dem Verbot der Bierherstellung! Damals fiel die Biersaison mit den Festen zweier Heiliger zusammen. Nur von Michaeli (29. September) bis Georgi (23. April) war das Brauen erlaubt. Der Früh- und Hochsommer wäre für das hitzeempfindliche Bier wegen der hohen Temperaturen zu heiß gewesen. Das revolutionäre Lagerbier war noch rund 100 Jahre von der Erfindung des Österreichers Anton Dreher entfernt, und es gab noch keine geeigneten Kühlanlagen. Deshalb konnte man erst Anfang Oktober mit frisch geerntetem Getreide und Hopfen wieder mit der Bierherstellung beginnen.

Von 15. August bis 31. Oktober dreht sich bei der Lust auf Österreich-Bier-Challenge alles rund um den Gerstensaft. Nach dem Motto "Kleinbrauereien besuchen & Jahresvorrat an Bier gewinnen" haben Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Möglichkeit Brauereien kennenzulernen und bei einem Gewinnspiel mit Preisen rund ums Thema Bier teilzunehmen.

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