Frühlingszeit = Detoxzeit
Es ist der Traum der Menschheit: möglichst lange bei bester Gesundheit leben. Wer sich ausgewogen ernährt und regelmäßig Bewegung in sein Leben einbaut, hat gute Chancen auf ein langes Leben. Die Realität sieht oft anders aus, täglich muss unser Körper mit einer Vielzahl an Belastungen zurechtkommen. Damit sind nicht nur Umweltgifte gemeint, meist sind wir selbst daran beteiligt, wenn wir etwa auf der Couch liegen, statt uns in frischer Luft zu bewegen. Statt selbst gekochtem Essen mit frischen Zutaten gibt es ein Fertiggericht oder eine Packung Chips. Viele Menschen sind der Meinung: Der Aufwand zum Selbstkochen lohnt doch nicht. Mit der Zeit merken wir die Auswirkungen dieses Lebensstils: Wir fühlen uns unwohl, der Bauch ist aufgebläht, wir sind ständig müde, das Immunsystem beginnt zu schwächeln. Auch durch äußere Einflüsse wie Rauchen, UV-Strahlung (übermäßige Sonne ohne Schutz) oder Stress werden unsere Körperzellen geschwächt.
Entschlacken, entgiften, fasten – oder Detox – all das sind Begriffe, die für ein inneres Großreinemachen stehen. Der Trend dazu ist ungebrochen. Eine Vielzahl von Programmen und Kuren verspricht mehr Gesundheit, eine schlankere Figur, eine schönere Haut und bessere Laune. Aktuell hoch im Kurs steht Detox (deutsch: Entgiftung), ein Begriff, der ursprünglich beim Entzug in der Drogentherapie verwendet wurde. Heute ist Detox ein Synonym für Fasten-, Entgiftungs- oder Entschlackungskuren. Besonders angesagt ist Detox in den USA, wo die Reichen und Schönen auf strenge Programme schwören und es eine Vielzahl von Produkten gibt – vom entgiftenden Shampoo oder Duschgel bis zum entschlackenden Mineralwasser. Die meisten dieser Produkte sind nur gute Marketingbotschaften, aber ansonsten wirkungslos.
Schlacken – gibt es das?
Der Begriff „Schlacke“ stammt aus der Metallurgie und bezeichnet ein Abfallprodukt, das Verunreinigungen abscheidet. Nach Ansicht der meisten Experten ist die Vorstellung von Schlacken im Körper Humbug. Genau genommen fallen im menschlichen Stoffwechsel keine Schlackenstoffe an. Sämtliche Endprodukte des Stoffwechsels werden aus Sicht der Schulmedizin und Wissenschaft über Niere, Darm, Lunge oder Haut ausgeschieden. Wasser, Kohlendioxid, Harnsäure und Ammoniak landen so in der Atemluft oder der Toilette. Ein gesunder Körper entsorgt normalerweise alles, was er an Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten aufnimmt. Selbst viele fettlösliche Schadstoffe scheiden wir aus oder bauen sie mit der Zeit ab.
In der Alternativmedizin bzw. Naturheilpraxis sieht man das naturgemäß anders. Prozesse wie die Verdauung werden mit Begriffen wie „Verdauungsfeuer“ oder „Verdauungskraft“ beschrieben, womit eine Verbrennung/Umwandlung/Transformation von Nahrung gemeint ist. Bei Störungen in diesem Prozess entstehen aus alternativmedizinischer Sicht Abfallprodukte, sogenannte „Schlacken“, die TCM spricht von Feuchtigkeit und Schleim oder „trübem Blut“. Damit gemeint sind Stoffe, die der Körper nicht weiterverwerten kann, aber eigentlich ausscheiden sollte. Der Begriff Schlacke ist somit ein bildhafter Ausdruck für Abfallprodukte bzw. Zwischen- oder Endprodukte im Stoffwechsel, die der Körper aus Überlastung nicht mehr weiterverwertet oder abtransportiert. Sie lagern sich dann im Körper ab, z. B. überschüssige Harnsäure in den Gelenken (Gicht), Cholesterin oder erhöhte Blutfette, die ebenfalls nicht mehr weiterverarbeitet werden und auf eine Überlastung des Stoffwechsels hinweisen. Meist ist damit auch der Begriff „Übersäuerung“ verbunden.
In der Alternativmedizin sind die Begriffe entsäuern und entgiften eng verwandt. Mit Entsäuerung sind meist Maßnahmen gemeint, die den Säureabtransport aus dem Körper fördern sollen. Bei Entgiftung soll der Körper durch den verstärkten Abtransport von Stoffwechsel-Endprodukten entlastet werden. Im Sprachgebrauch wird da auch von Giften gesprochen. Giftstoffe müssen nicht zwangsläufig Säuren sein. Damit gemeint sind ein Übermaß an Eiweiß, Fett oder Purinen oder auch von zugeführten Umweltgiften wie Schwermetallen aus Nahrung oder Zahnmedizin.
Diese „Schlacken“, Gifte bzw. die Übersäuerung sollen durch therapeutische Verfahren beseitigt werden. Durch Ausscheidung der Abfallstoffe kommt es dann zu einer Leistungssteigerung, mehr Wohlbefinden und zu mehr Gesundheit. Diesen Prozess nennt man je nach Ablauf und Anwendung „Entschlackung“, „Entlastung“, „Reinigung“ und seit Neuestem „Detoxifizierung“. Für Schulmediziner ist Entgiftung immer ein körperlicher Entzug von Alkohol, Drogen oder suchterzeugenden Medikamenten.
Wie immer Ihre persönliche Meinung zu dem Thema ist, einige entlastende Tage mit viel Gemüse, Kartoffeln oder Reis und ein Verzicht auf Genussmittel und tierisches Eiweiß können entlastend sein. Nutzen Sie das erste Frühlingsgrün aus Kräutern und genießen Sie bekömmliche Mahlzeiten mit der bunten Vielfalt von Obst und Gemüse.
Detox – die Eckpunkte einer modernen Entgiftungskur
Schlank, ohne zu hungern – eine ausgewogene Kombination aus viel Gemüse, frischem Obst, hochwertigem Eiweiß (Hülsenfrüchte, Nüsse, evtl. Fisch), komplexen Kohlenhydraten wie Naturreis, Hirse, Buchweizen, Grünkern und hochwertigen Fetten (Leinöl, Hanföl, Walnussöl….) sorgt für anhaltende Sättigung.
Genuss und Vielfalt – Essen darf keine Sünde sein. Fast alles ist erlaubt – mit Maß und Ziel.
Heißhunger, ade! – Die richtige Kombination von Lebensmitteln sorgt für einen konstanten Blutzuckerspiegel, das verhindert Heißhungerattacken.
Fit mit Fett – aktuelle Studien bestätigen, dass „gutes“ Fett aus ungesättigten Fettsäuren für die Gesundheit und die Gewichtsregulation unentbehrlich sind.
Struktur im Alltag – drei Mahlzeiten sind genug. Eine Essenspause von vier bis sechs Stunden zwischen den Mahlzeiten ist erholsam für die Verdauungsorgane und schont die Bauchspeicheldrüse. So wird weniger Insulin ausgeschüttet und die Fettverbrennung wird unterstützt.
Natur pur! – Gönnen Sie Ihrem Körper nur das Beste. Aus frischen naturbelassenen Lebensmitteln können Sie in Kürze schmackhafte Gerichte zubereiten. Vermeiden Sie Fertigprodukte, Junkfood, Konservierungsmittel und künstliche Süßstoffe.
Regeneration und Entschlackung hat heute nichts mehr mit Kasteiung zu tun. Mit 7 Detoxtagen können Sie eine spannende und lustvolle Reise zu sich selbst vornehmen. Eine Detox-Kur ist keine extreme Fastenkur, sondern ein gesundes Angebot, das Ihren Körper (im Alltag) entlastet. Mit einfachen Veränderungen, die Sie sofort spüren, können Sie langfristig eine gute Basis für lebenslanges Wohlfühlen legen.
Eine Ernährungsumstellung steigert das Wohlbefinden von Körper, Geist und Seele. Mit Rezepten zum Genießen werden Sie langsam und nachhaltig an einen gesünderen Lebensstil herangeführt. Ein Gefühl der Stärkung wird sich bereits nach wenigen Tagen einstellen. Die ersten Erfolge machen sich auch durch vitaleres Aussehen, straffere Haut, mehr Konzentration und Leistungsfähigkeit bemerkbar. Die Detox-Küche hilft Ihrem Körper Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Sie ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und natürlichen Antioxidantien, die gegen freie Radikale im Körper wirken, Ihr Wohlbefinden steigern, Energie und Vitalität fördern. Weiters helfen Detoxtage die Blutwerte (zB. von Leber, Nieren) zu verbessern, eine bessere Versorgung der Organe durch Nährstoffe, Regulation der Verdauungstätigkeit sowie Reduktion des Gewichts sind positive Faktoren einer Kur auf den Körper. Vorsicht gilt aber für Menschen mit chronischen Entzündungen (zB. im Verdauungstrakt), bei Kreislaufschwäche, niedrigem Blutdruck, chronischen Krankheiten und bei seelischen Problemen. In solchen Fällen bitte mit Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin Rücksprache halten.
Weitere Tipps und Rezepte finden Sie im Buch "Die 14 Tage Detox Kur von Dr. Claudia Nichterl"!
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