Zum Anbeißen gut: essbare Frühlingsblüten

Lust auf Österreich_Essbare Blüten
Auch wenn es ungewohnt ist, die Blüten und Blätter von Gänseblümchen, Löwenzahn & Co zu verspeisen – gesundheitlich haben sie einiges zu bieten!

Machen wir es den Kühen, Ziegen und Schafen nach und beißen einmal in das saftige, kräftige Grün und Bunt, das die Frühlingswiesen jetzt so wunderbar zu bieten haben.

Gaumenfreuden zum „Nulltarif“

Fragen Sie einmal Ihre Großeltern oder hören Sie sich in der älteren Bevölkerung – besonders auf dem Land – um. Früher wurden häufig Wildpflanzen und Wildfrüchte gesammelt, um das karge Nahrungsmittelangebot zu erweitern. Und sicherlich werden sich viele daran erinnern, dass das in Wäldern, an Wegrändern und auf Wiesen Gepflückte auch ganz ausgezeichnet geschmeckt hat.

Aber die Zeiten sind vergänglich und Not leiden wir heute keine. Deshalb gerieten viele Rezepte aus Großmutters Küche in Vergessenheit. Sehr zu Unrecht! Vielleicht betrachten Sie ja nun beim nächsten Spaziergang die Natur einmal anders.

Die wohl bekanntesten essbaren Blüten sind das Gänseblümchen, die Kapuzinerkresse und der Löwenzahn. Doch auch die Blüten vom Borretsch, Holunder, Lavendel, Veilchen, wildem Stiefmütterchen und der Rose und Ringelblume sind nicht nur ein hübscher Augenschmaus, sondern können Ihre Speise geschmacklich verfeinern.

Lust auf Österreich_Blümchen

Mit Blüten kann man das herkömmliche Butterbrot ideal verfeinern

Das Gänseblümchen

Es wächst auf fast jeder Rasenfläche und gehört zu den bekanntesten Pflanzen in Mitteleuropa. Das Gänseblümchen ist in der Volksmedizin eine Heilpflanze. Die Blüten enthalten den Wirkstoff Saponin, ätherische Öle, Bitterstoffe und Gerbstoffe. Sie wirken dadurch blutreinigend und werden bei Hautkrankheiten und Leberleiden eingesetzt. Die Inhaltsstoffe wirken auch entwässernd und Gänseblümchen sind eine gute Ergänzung für eine Getreidekur im Frühling.

Die Blüten und junge Blätter können im Salat, als Zusatz zu Brotaufstrichen oder als Dekoration zu den Speisen verwendet werden. Suppen und Saucen bekommen durch Blätter und Blüten eine zusätzliche besondere Note. Die Knospen und die nur halb geöffneten Blüten schmecken angenehm nussartig. Die geöffneten Blüten dagegen leicht bitter, wodurch sie sich vorrangig als Salatbeigabe eignen. Sauer eingelegt werden Knospen als Kapernersatz verwendet.

Auch der Aberglaube macht vor der bekannten Volkspflanze keinen Halt und so heißt es: Wer die ersten drei Gänseblümchen im Frühjahr isst, wird das restliche Jahr von Zahnschmerzen, Augenbeschwerden und Fieber verschont. Und wer getrocknete Gänseblümchen bei sich trägt, die am Johannistag (24. Juni) mittags zwischen 12 und 13 Uhr gepflückt wurden, dem geht keine wichtige Arbeit schief. Dieses wichtige Datum am besten gleich im Kalender notieren ;-)

Lust auf Österreich_Löwenzahn

Löwenzahn wird vor allem in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet

Das Veilchen

Es ist nicht nur wunderschön und riecht gut, sondern es wird schon seit je her als Heilpflanze verwendet. Das Veilchen lindert Beschwerden der Atemwege, es wirkt schweißtreibend bei Erkältungen und besänftigt eine gereizte Magenschleimhaut. Sie wirken kühlend, beruhigend, schmerzlindernd, antibakteriell und durchblutungsfördernd. Verwendet werden können die Blätter, welche angenehm mild schmecken, und die Blüten. Essbar sind alle Veilchenarten, es gibt also keine Verwechslungsgefahr.

Besonders gut schmecken die Blätter in Wildkräuter- oder Blattsalaten oder in Smoothies. Die wohlriechenden Blüten der Duft-Veilchen werden besonders gerne als Dekoration von Desserts verwendet. Sie veredeln aber auch Reis, Obstsalate, Kompotte oder schmecken wunderbar in Teemischungen.

Lust auf Österreich_Veilchen

Veilchen werden sehr gerne in Smoothies verwendet

Lust auf Österreich_Löwenzahnhonig

Löwenzahnhonig kann man sehr einfach selbst zubereiten

Gänseblümchen Knospen als „falsche Kapern“

Knospen gut waschen und trocken schleudern. Die Knospen in ein verschließbares Glas geben und mit einem milden Kräuteressig übergießen. 1-2 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen, danach aber kühl aufbewahren.

Tipp: Einige Zwiebelscheiben dazwischenlegen bereichert die geschmackliche Note.

Lust auf Österreich_Butter

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