Blumen trocknen – die Schönheit der Natur speichern
Das Trocknen von Blumen hat mir schon meine Großmutter beigebracht. Damals hatte ich kaum ein dickes Buch, in dem kein Blümchen verewigt wurde. Getrocknete Blumen sind immer ein Hingucker und eignen sich perfekt zum Basteln. Oder Sie verewigen Ihre schönsten Erinnerungen:
- die Rose vom ersten Freund
- besondere Blüten oder Blätter, die Sie im Urlaub gefunden haben
- der Brautstrauß
Wie Sie Blumen trocknen können, habe ich für Sie ausprobiert. Ideen. Holen Sie sich Ideen, was bzw. wie Sie mit Trockenblumen dekorieren können.
Blumen trocknen - so geht's
Zurück zur Natur - Blumen trocknen liegt wieder voll im Trend. Die Methoden, wie Sie Ihre Blumen und Blüten haltbar machen, haben sich weiterentwickelt. Eines haben Sie alle gemeinsam - sie sind nicht schwer und Sie brauchen kaum Zubehör dafür.
Das wichtigste sind die Blumen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass diese noch frisch und schön aufgeblüht sind. Für das Pressen brauchen Sie Blüten ohne Beschädigungen, dann werden die Ergebnisse am schönsten.
Blumen pressen
Das ist die herkömmliche Methode und Sie brauchen dazu nur ein dickes Buch, saugfähiges Papier und etwas Geduld. Und so pressen Sie Ihre Blumen:
- Schlagen Sie das Buch auf und legen Sie das Blatt Papier auf die aufgeschlagene Buchseite. Die meisten Buchseiten sind auch saugfähig. Doch manche Blüten färben ab, das Papier schützt daher Ihr Buch.
- Die Blüte schön dem Papier auflegen und evtl. schon ein bisschen andrücken.
- Legen Sie dann vorsichtig ein zweites Papier auf die Blume. Achten Sie darauf, dass Sie nicht ein Blütenblatt umknicken.
- Klappen Sie das Buch zu und stellen Sie einen schweren Gegenstand drauf. Nachdem ich viele Bücher habe, stelle ich das Buch meistens wieder zurück ins Bücherregal – da wird es zwischen die anderen Bücher gepresst.
- Jetzt heißt es nur mehr Geduld haben. Je nach Blüte sollte die Blume nach zwei bis drei Wochen getrocknet sein. Manchmal kann es auch länger dauern.
Statt einem Buch können Sie auch Blumenpressen verwenden. Wenn ich unterwegs bin, lege ich Blüten und Blätter, die ich finde, auch einmal in ein dünneres Buch. Als Papier verwende ich ein Taschentuch – das habe ich immer dabei. Zuhause kommt das schon leicht gepresste Pflänzchen in den dicken Wälzer und kann fertig trocknen. Beim Pflücken von Blumen und Pflanzen in der Natur achten Sie bitte darauf, dass einige unter Naturschutz stehen und nicht gepflückt werden dürfen.
Blumen kopfüber trocknen
Das ist die einfachste Methode Blumen zu trocknen. Sie funktioniert auch perfekt mit einem Blumenstrauß:
- Binden Sie einen Bindfaden um das Ende des Blumenstiels bzw. den Blumenstrauß.
- Hängen Sie die Blumen jetzt kopfüber in einem dunklen, trocknen Raum auf. Ideal ist ein Dachboden. Nachdem wir keinen Dachboden haben, hänge ich die Blumen im Technikraum oder in der Gartenhütte auf. Sie sollten auf jeden Fall einen Platz suchen, wo die Pflanzen ein paar Tage ungestört hängen bleiben können.
- Nachdem der Stiel beim Trocknen etwas dünner werden kann, ist vielleicht der Bindfaden etwas enger zu binden.
- Je nach Blumen bzw. Blumenstrauß kann es zwei bis vier Wochen dauern, bis Ihre Trockenblumen fertig sind. Ein Blumenstrauß braucht wahrscheinlich noch etwas länger, bis er trocken ist.
Stellen Sie Ihren getrockneten Blumenschmuck nicht in die Sonne, dann bleiben die Farben länger erhalten. Wenn Sie die Blumen mit Haarspray oder Klarlack einsprühen, werden sie etwas widerstandsfähiger.
Blumen in Waschpulver, Silicagel oder Trockensalz trocknen
Wenn Sie Ihre Blumen in Material, das die Flüssigkeit anzieht, "einlegen“, werden diese farbecht getrocknet. Und auch diese Methode Blumen zu trocknen funktioniert ganz einfach:
- Sie brauchen ein Gefäß, in das Sie die Blumen legen können. Idealerweise mit Deckel.
- Füllen Sie so viel Waschpulver, Silicagel oder Trockensalz in das Gefäß, dass der Boden bedeckt ist.
- Legen Sie die Blüten vorsichtig in das Gefäß.
- Bedecken Sie die Blüten vollständig mit dem Trocken-Material. Es sollen alle Blüten- / Blätterteile bedeckt sein.
- In ein bis zwei Wochen werden aus den eingelegten Pflanzen Trockenblumen.
Ich habe für das Trocknen Waschpulver verwendet. Das hat zwar gut funktioniert, doch ist das feine Pulver an den Blättern und Blüten hängen geblieben. Bei der hellen Blüte sieht man das nicht, doch bei bunten Blumen stört es etwas.
Blumen schnell trocknen
Die bisher beschriebenen Trocken-Vorgänge dauern mindestens eine Woche. Meistens sogar länger. Wenn es schnell gehen soll, haben Sie zwei Möglichkeiten:
Blumen im Backrohr trocknen
Zum Dörren von Früchten verwende ich das Backrohr öfter. Blumen habe ich das erste Mal darin getrocknet. Und es geht tatsächlich sehr schnell.
- Am besten hängen Sie die Blumen ins Backrohr. Für etwas größere Blumen reicht der Gitterrost. Für kleinere Blumen können Sie z. B. ein Kuchengitter verwenden. Wenn Sie die Blüten hinein legen, verformen sich die Blumen.
- Beim ersten Versuch habe ich das Backrohr auf 70° Grad Heißluft Plus gestellt. Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, aber länger als eine Stunde waren die Blumen nicht im Backrohr. Sogar die Rose war schon trocken.
- Der zweite Versuch – 30° Grad bei Ober- / Unterhitze – hat ein paar Stunden gedauert. Das Ergebnis war das gleiche.
Die Farbe blieb bei der Methode sehr gut erhalten. Also wenn Sie schnell getrocknete Blüten brauchen, ist das Trocknen im Backrohr sehr zu empfehlen. Lassen Sie das Backrohr einen Spalt geöffnet, kann die Feuchtigkeit schnell entweichen. So können Sie z. B. auch kandierte Veilchen oder Rosen herstellen.
Blumen mit dem Bügeleisen trocknen
Das ist die schnelle Alternative zum Blumen pressen:
- Legen Sie die Blüte vorsichtig zwischen zwei saugfähige Blätter Papier.
- Stellen Sie das heiße Bügeleisen (ohne Dampf) vorsichtig auf die zugedeckte Blüte. Und lassen Sie es kurz darauf stehen.
- Wenn sich die Blüte einfach vom Backpapier löst, ist sie getrocknet. Klebt sie noch am Papier fest, stellen Sie das Bügeleisen noch einmal drauf.
Diese Methode hat mich am wenigsten überzeugt. Möglicherweise liegt es daran, dass ich eine grobporige Küchenrolle verwendet habe. Löschpapier funktioniert sicher besser. Backpapier habe ich auch probiert - das hat gar nicht funktioniert, weil es die Feuchtigkeit nicht aufsaugt. Das Ergebnis war eher enttäuschend. Die feinen Blüten von Königskerze, Phlox, rosa Nachtkerze haben die Farbe komplett verloren.
Durch die Natur getrocknete Blumen
Nicht immer sind Trockenblumen mit Aufwand verbunden. Mit etwas Geduld kommen manche Blumen schon getrocknet aus dem Garten. Die Wilde Karde, Gräser, manche Disteln, die Wilde Weinrebe, Lampionblumen aber auch Hortensien zum Beispiel brauchen Sie nur zum richtigen Zeitpunkt abschneiden und in die Vase stellen. Viele Jahre können Sie sich an ihnen freuen. Oft sind diese natürlichen Trockenblumen nicht sehr farbenfroh. Dafür lassen sich viele von ihnen bunt färben. Doch auch die verschiedenen Beige- und Brauntöne lassen sich schön dekorieren.
Manche Blüten brauchen nur eine kleine Unterstützung, um lange haltbar zu bleiben. Oder haben Sie gewusst, dass man die "Pusteblume" vom Löwenzahn trocknen kann?
5 Methoden zum Blumen trocknen - welche ist die Beste?
Alle vorgestellten Methoden zum Trocknen von Blumen sind einfach und ohne viel Zubehör umzusetzen. Bei den gepressten Blumen hat die traditionelle Methode mit dem Buch am besten funktioniert. Das dauert zwar um einiges länger als mit dem Bügeleisen, die Ergebnisse sind aber auch viel schöner und farbenfroher.
Beim Trocknen hat mich das Ergebnis aus dem Backrohr beeindruckt. Es geht schnell und die Farben bleiben erhalten. Nachteil ist der Stromverbrauch, den ich beim herkömmlichen Trocknen durch Aufhängen der Blumen nicht habe. Außerdem ist der Platz beschränkt.
Viele schöne Ideen mit getrockneten Blumen
Wie Sie gesehen haben, ist das Trocknen von Blumen sehr einfach. Ihre Trockenblumen können Sie sehr vielseitig verwenden:
- Wenn die Blumen nicht gepresst sind, können Sie diese schnell in den verschiedensten Vasen zu den schönsten Trockenblumen-Sträußen arrangieren.
- Zwischen zwei Glasscheiben kommen Ihre gepressten Blumen als besonderes Bild zur Geltung. Das funktioniert natürlich auch mit einem normalen Bilderrahmen. Entscheiden Sie selbst, ob ein weißer oder dunkler Hintergrund die Blüten am besten zur Geltung bringt.
- Gestalten Sie mit Ihren getrockneten Blumen kleine Aufmerksamkeiten wie Geschenkkarten, Lesezeichen, einen Einband für Ihr Bullet-Journal, dekorieren Sie Ihre Aufbewahrungsschachteln … Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
- Basteln Sie langlebige Blumenkränze für jeden Anlass.
- Machen Sie Ihre schönsten Momente unvergesslich. Trocknen Sie zum Beispiel Ihren Brautstrauß. Hängen Sie diesen gleich nach der Hochzeit kopfüber in einem dunklen Raum auf. Jetzt heißt es Geduld haben. Je nach Blumenart kann das Trocknen schon einige Zeit in Anspruch nehmen. Nach zwei Monaten sollte aber auch das letzte Blümchen getrocknet sein. Sprühen Sie den Brautstrauß vorsichtig mit Haarspray oder Klarlack. Das macht den Blumenstrauß etwas widerstandsfähiger und lässt kräftige Farben nicht so schnell verblassen.
Inspiration und viele weitere Ideen haben wir auf unserem Pinterest-Board "Getrocknete Blumen - schöne Ideen" für Sie gesammelt.
Welche Blumen eignen sich zum Trocknen?
Am besten lassen sich Blumen trocknen, die nicht viel Wasser brauchen. Schleierkraut ist z. B. perfekt für Ihren Trockenblumen-Strauß. Gräser und die verschiedensten Disteln trocknen oft schon in der Natur. Wenn Sie Disteln schon vorher abschneiden und kopfüber aufhängen, haben sie meistens noch schönere Farben.
Strohblumen, Schafgarbe und Strandflieder sind ohne großen Aufwand in getrocknetem Zustand lange haltbar. Viele Wiesenblumen lassen sich unkompliziert trocknen
Farbenfrohe Blumen wirken meistens schöner als blasse Farben. Vor allem beim Pressen können sich die Farben etwas verändern.
Bei den Rispenhortensien ist mir das Trocknen zwar noch nicht vollständig gelungen (die Spitzen vertrocknen meistens), doch die runden Hortensien sind auch getrocknet wunderschön und hervorragende Trockenblumen für Ihre Dekorationen.
Und bei den Kräutern lässt sich nicht nur der Lavendel gut trocknen. So haben die Kräutersträuße schon eine lange Tradition, die mit der Kräuterweihe am 15. August ihren Höhepunkt hat.
Mariä Himmelfahrt: Kräuterstrauß für die Kräuterweihe
Der Brauch der Kräuterweihe ist in der römisch-katholischen Kirche entstanden. Als das Grab von Maria geöffnet wurde, fand man dort nur Lilien und Rosen statt ihren Leichnam. Außerdem roch es nach Kräutern. In Erinnerung an dieses Wunder werden seit dem 9. Jahrhundert am 15. August zu Mariä Himmelfahrt Kräutersträuße in die Kirche gebracht und gesegnet.
Bei der Anzahl der Kräuter ist man sich nicht ganz einig. Sind es 7 für jeden Schöpfungstag? Oder doch 12 für die Anzahl Apostel ... je nach Region gibt es unterschiedliche Interpretationen.
Welche Kräuter gehören in einen Kräuterstrauß?
Auch dazu gibt es die unterschiedlichsten Angaben. Königskerzen, Rosmarin, Thymian, Johanniskraut, Kamille, Rainfarn, Schafgarbe, Wermut, Spitzwegerich, Salbei, Ringelblumen, Beifuß bis hin zu den unterschiedlichsten Getreidesorten reicht das Angebot.
In der Mitte des Straußes ist eine Rose, eine Lilie oder eine Königskerze.
Die geweihten Kräuter werden im Haus oder im Stall aufgehängt, um vor Krankheit und Not zu schützen. Die getrockneten Kräuterbuschen können Sie das ganze Jahr über als schützendes Räucherwerk einsetzen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Trocknen von Blumen und Kräutern. Posten Sie Ihre Trockenblumen auf Instagram mit #lustaufoesterreich. Möglicherweise landen Sie so auf der Startseite unserer Plattform.
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