Finn Juhl: Meister der Moderne

Finn Juhl:  Meister der Moderne
Der Däne Finn Juhl (1912-1989) prägte die Moderne wie kein anderer Designer und erlangte Weltenruhm mit seinem neuen Stil.

Kunsthistoriker. Das war der Traumberuf von Finn Juhl. Stattdessen erlangte der Däne Weltruhm mit seinen Entwürfen für den Wohnraum. Dabei wäre alles ganz anders gekommen, hätte Juhls Vater nicht eingegriffen. Er wollte keine Kunsthistoriker-Karriere für seinen Sprössling. Er sollte selbst in die Geschichte eingehen, statt sie zu erforschen. Also entschied sich der brave Sohnemann Anfang der 1930er Jahre für ein Architekturstudium an der Royalen Akademie der Künste in Kopenhagen. (Im Bild: Sideboard, 1955, aus Holzwerkstoff mit den Farben aus Goethes Farbkreis)

Pionier der Moderne

Finn Juhl:  Meister der Moderne

Er bewies erstaunliches Talent und begann schnell an großen Projekten wie dem Flughafen Kopenhagen oder dem Bau des dänischen Fernsehsenders zu arbeiten. Juhl hatte so viel zu tun, dass er sein Studium schließlich abbrach. Trotzdem wurde er 1942 in die akademische Architekturgesellschaft aufgenommen und unterrichtete am Institut für Design in Chicago. Dabei sprach er von sich selbst immer als Autodidakt.

Organische Formen

Finn Juhl:  Meister der Moderne

Als Pionier der Moderne hatte er keine Vorbilder und auch keine vorgegebene Herangehensweise. Um einen perfekten Sessel zu entwerfen, hat er zuerst seinen eigenen Körper abgemessen. Danach hat er sich überlegt, wie die einzelnen Teile den Körper tragen und stützen sollten. Wichtig war ihm eine organische, natürliche Form zu kreieren. „Damit hob er sich von seinen Kollegen ab, die gestraffte und gerüstartige Strukturen bevorzugten“, heißt es auf der Webseite „House of Finn Juhl“, die seine Kollektionen auch heute – 30 Jahre nach seinem Todestag – produzieren. Im Bild:„Chieftain Sofa“ und „Butterfly Table“ .

Neuer Stil

Finn Juhl:  Meister der Moderne

Der Däne hat einen komplett neuen Stil kreiert. Im Fokus hatte er dabei zwei Dinge: Das tragende Element und den zu Tragenden. Diese beiden Elemente sollten miteinander verschwimmen, eins werden. Auch wenn daraus die unterschiedlichsten Möbel entstanden sind, Juhls kreativer Motor und seine Inspiration blieb die Kunst. Finn Juhl: „Kunst war immer meine stärkste Inspirationsquelle. Ich bin fasziniert von Formen, die der Schwerkraft trotzen und eine optische Leichtigkeit kreieren.“ Im Bild: Für den „Pelican Chair“ ließ sich Juhl vom Surrealismus inspirieren.

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