Salz & Pfeffer: Die Serviette
Über das kleine Designer-Beisl war hier schon vor eineinhalb Jahren zu lesen, damals hatte es ein Unternehmer übernommen und vom austro-ungarischen Kurs Richtung Szenelokal-Beliebigkeit getrimmt.
Das ließ Raum für Verbesserung, und genau die trat ein, als Ruben Brunhart kam. Der junge Mann aus Liechtenstein war erstmals im prächtigen Doppel-Restaurant des Palais Liechtenstein aufgefallen (das - seit zwei Jahren recht ideenlos bekocht - Ende 2011 schließt). In der Serviette sieht das Programm anders aus, aber nicht weniger attraktiv: mediterrane, leichte und in aller Einfachheit dennoch überraschende Kreativ-Küche. Die Zucchinicremesuppe fein und von Kräutern schön unterstützt, drei Mal verschieden zubereiteter Thunfisch (Tatar, roh & geflämmt, geräuchert) von tollen Saucen harmonisch begleitet (14,20 €), die Spanferkelkrone mit der knusprigsten Kruste seit Langem von Kümmel und Knoblauch subtil parfümiert (24,80 €). Und die Löffelchen mit Mousse, Sorbet und Ganache von Tonkabohne und Bitterschokolade extrem gut. Warum ein Lokal mit Mini-Küche und acht Tischchen nicht überhaupt nur ein Menü macht, ist die Frage; und dass man ohne Reservierung hier eher chancenlos ist, die Tatsache.
Die Serviette,
Wien 9,
Servitengasse 4,
0664/808 20 82,
Mo-Fr 12-14.30,
18-22.30,
www.die-serviette.at
Küche 23 (max. erreichbar 35)
Keller 6 (max. erreichbar 10)
Service 13 (max. erreichbar 15)
Atmosphäre 11 (max. erreichbar 15)
Preis/Wert 13 (max. erreichbar 20)
Familie 2 (max. erreichbar 5)
Gesamt: 68 (max. erreichbar 100)
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