Gentherapie bei seltener Form von Erblindung
Es ist eine seltene Erkrankung, bei der Zellen der Retina (Netzhaut) absterben – und die Patienten langsam, aber unaufhaltsam erblinden. Eine Therapie gegen „Choroideremia“ gab es bisher nicht. Ursache ist der Defekt eines speziellen Gens. Chirurgen der Uni Oxford in Großbritannien haben jetzt sechs Patienten mit einer neuen Gentherapie behandelt – die Ergebnisse einer ersten Studie über einen Zeitraum von sechs Monaten wurden jetzt im Fachmagazin The Lancet veröffentlicht: Zwei Patienten berichteten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Sehleistung. Bei allen erhöhte sich die Sensibilität der Augen auf Lichtreize – bei nicht behandelten Patienten ging diese in den sechs Monaten weiter zurück.Die Mediziner injizierten den Patienten die gesunde Variante dieses Gens in die Netzhaut – damit soll das Absterben weiterer Zellen zumindest gestoppt werden. Wie erfolgreich das langfristig ist, werden weitere Untersuchungen zeigen. Die Hoffnung ist, dass eine ähnliche Therapie einmal für häufigere Augenerkrankungen – wie etwa die Makuladegeneration – möglich sein wird. Allerdings sind hier noch keine speziellen Gene bekannt, die man als Angriffspunkt einer Therapie nützen könnte.
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