Des einen Freud ...

Des einen Freud ...
Wie Stadtpolitiker dank lascher EU-Limits zu Fahrverboten genötigt werden.

Jahrelang waren sie Fixpunkt auf Fachkongressen. Die neuen Partikelgrenzwerte ab 2014, die einen direkten Einfluss auf die Feinstaubproblematik in vielen Gebieten Österreichs haben.

Während beim Diesel-Pkw in unseren Breiten nach zähem Ringen das Problem dank Partikelfilter technisch gelöst ist, entsteht auf der Benziner-Seite gerade ein neues. Pikanterweise mit freundlicher Unterstützung der EU. Denn wieder einmal verabsäumen die EU-Gesetzgeber, durch entsprechende Emissions- Grenzwerte die Einhaltung der ebenfalls von der EU vorgegebenen Immissions-Grenzwerte zu ermöglichen.

Wurden früher Diesel-Pkw bei Partikel-Grenzwerten "geschont", so sind es nun Benziner-Pkw. Ihnen sollen laut Umweltbundesamt ab 2014 nicht nur weniger strenge Partikel-Grenzwerte als Diesel-Pkw zugestanden werden, ihnen sollen auch drei Jahre Übergangsfrist eingeräumt werden. Freuen dürfen sich vor allem Hersteller von jenen immer beliebteren Benzindirekteinspritzern mit Hubraumverkleinerung ("Downsizing"), die wegen ihres Verbrennungskonzepts unter hoher Partikelanzahl leiden. Technisch ist dieser Nachteil durchaus zu lösen, auch ohne große Kosten. Vielfach ist nicht einmal ein Rußfilter nötig. Die Hersteller haben sich seit Jahren darauf vorbereiten können. Es galt als sicher, dass ab 2014 Benziner gleich sauber wie Diesel sein werden müssen.

Nun atmen viele Hersteller auf. Anders die Lokalpolitiker, die bei Überschreitung der Feinstaub-Grenzwerte zu Maßnahmen verpflichtet sind. Fahrverbote werden so immer wahrscheinlicher.

maria.brandl(at)kurier.at

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