Kraft im Winter mit wärmenden Speisen
Was macht Ernährung nach Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) aus? In der TCM haben Lebensmittel eine Heilwirkung. Sie setzt Lebensmittel und Zubereitungsmethoden gezielt ein, um Krankheiten vorzubeugen und Beschwerden zu lindern. Vor allem die thermische Wirkung eines Lebensmittels spielt eine große Rolle. Salat, Joghurt und Südfrüchte kühlen uns ab, Zwiebeln, Lamm oder Zimt wirken erwärmend. Den 5 Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser sind die Geschmacksrichtungen sauer, bitter, süß, scharf und salzig zugeordnet.
Der bittere Geschmack etwa leitet aus und wirkt abführend, während der süße nährt und entspannt. Jeder Geschmack und jedes Element sind einer Jahreszeit zugeordnet und stärken in kleinen Mengen einen bestimmten Organfunktionskreis. Saisonale und regionale Lebensmittel haben die beste Wirkung auf unseren Körper.
Was bringt TCM-Ernährung im Winter? Im Winter spielen wärmende Zubereitungsarten und Lebensmittel eine große Rolle. Die Nahrung muss energiereich sein, damit sich der Körper gegen die Kälte schützen kann. Der scharfe Geschmack spielt eine wichtige Rolle. Etwas Schärfe stärkt die Lunge, die in der TCM auch für die Bildung der Abwehrkräfte zuständig ist. Daher empfehle ich im Winter Gewürze wie Ingwer, Kümmel, Muskat, Rosmarin, Zimt, Kardamom oder Nelken. Sie wärmen und bringen durch den scharfen Geschmack die Energie zum Fließen. Warme Mahlzeiten, allen voran das warme Frühstück helfen, fit zu bleiben und steigern unsere Leistungsfähigkeit.
Wie passt eine derartige Ernährungsform in die österreichische Küche? Klassische österreichische Rezepte enthalten bei genauem Hinsehen die fünf Geschmacksrichtungen. So geben wir eine Prise Salz und abgeriebene Zitronenschale in den Kuchen oder fügen Safran oder Muskatnuss zu bestimmten Gerichten, um den Geschmack abzurunden. Viele Klassiker der österreichischen Küche sind ausgewogen im Sinne der TCM.
Tafelspitz mit Wurzelgemüse & Apfelkren ist ein wunderbares Essen für den Winter. Eine lang gekochte, selbst gemachte Rind- oder Hühnersuppe mit Wurzelgemüse, Liebstöckel und Wacholderbeeren entspricht in der TCM einer "Kraftsuppe". Lange Zeit war es auch bei uns üblich, warm zu frühstücken. Heidensterz, Riebel oder Haferporridge etwa sind einfach zuzubereitende heimische Frühstücksgerichte die Kraft geben.
Kochkurse nach TCM im Kochstudio "die Pause" am Spittelberg: 5-Elemente Power Frühstück am 17.01.2015. Kontakt : Sabine Dobesberger MSc, 1070 Wien, Sigmundsgasse 8 0699/197 43 907.
eMail: office@diepause.at
Internet: www.diepause.at
Sabine Dobesberger am Tel. (01 / 526 57 60): Mi., 3. 12., 13 bis 14 Uhr, Anfragen per eMail: gesundheitscoach@kurier.at
Drei Rezepte für ein warmes Frühstück finden Sie nachstehend.
Zutaten (für 4-5 Personen)
- 250 g Mochireis (= Süßreis, alternativ kann auch Rundkornreis verwendet werden)
- 500 ml Wasser
- 3 EL Sultaninen (oder Gojibeeren, Cranberries, andere Trockenfrüchte ungeschwefelt)
- ½ TL Zimt
- 2 EL Sesam
- 1 TL Kakao (ungesüßt)
- 2 Esslöffel Kokosflocken
- 2 kleinere Äpfel oder andere Früchte
- Zubereitung
- Süßreis anrösten, Zimt dazugeben und mit heißem Wasser aufgießen.
- Sultaninen hinzufügen.
- Ca 30 Minuten zugedeckt köcheln lassen.
- Sesam, Kakao und Kokosflocken hinzufügen und weiter köcheln lassen bis die Flüssigkeit aufgesaugt ist (Kochdauer insgesamt ca 45 Minuten).
- Äpfel grob reiben und in den letzten 5 Minuten hinzufügen.
- Noch 5-10 Minuten nachziehen lassen.
Sesam stärkt die Nieren und die Leber, nährt das Yin und die Essenz. Er kräftigt alle Organe und befeuchtet (eventuell vorher anrösten). Der schwarze Sesam wirkt noch intensiver auf die Essenz und hilft auch z.B. bei Rückenschmerzen am Morgen beim Aufstehen.
Zutaten
(für 4-5 Personen)
- 200 g Quinoa (vorher mit heißem Wasser waschen, schmeckt sonst bitter)
- 500 ml Wasser
- 1-2 EL Biosuppenwürze
- 2 Lorbeerblätter
- 3 Esslöffel Olivenöl
- 1 Zucchini, 250 g Champignons, 1 roter oder gelber Paprika
- 4-5 Frühlingszwiebeln
- ½ TL Kurkuma
- ½ TL Paprikapulver (Edelsüß)
- Frisches Basilikum oder Petersilie
- Tamari (oder Sojasauce> enthält Gluten), Salz, Pfeffer
Pro Person 1 Ei & Essigwasser
Zubereitung
- Quinoa heiß waschen und kurz anrösten.
- Mit heißem Wasser aufgießen, Biosuppenwürze und Lorbeerblätter dazugeben.
- Zugedeckt ca 20-30 Minuten köcheln lassen, bis die Flüssigkeit aufgesaugt wurde. Etwas nachziehen lassen. (kann auch am Vorabend zubereitet werden).
- Zucchini waschen, der Länge nach vierteln, danach in dünne Scheibchen schneiden.
- Champignons putzen und blättrig schneiden.
- Paprika waschen entkernen und in kleine Würfel schneiden.
- Frühlingszwiebeln putzen, in feine Ringe schneiden und in Olivenöl anbraten.
- Zucchini und Paprika hinzufügen, 2-3 min anbraten, mit Tamari würzen.
- Kurkuma und Paprikapulver dazu und 2-3 Minuten weiterbraten.
- Champignons hinzufügen und nochmal 3 Minuten weiterbraten.
- Mit Pfeffer, Salz abschmecken und zum Schluss frisch gehackte Kräuter daruntermischen.
- 1,5 Liter Wasser zum Kochen bringen und 1/8l Essig dazu. Wasser sollte dann nicht mehr kochen sondern nur auf 90° C erhitzt werden. Ei in ein Schälchen schlagen. Das siedende Wasser im Topf rühren, damit ein leichter Studel entsteht und die Eier vorsichtig nacheinander ins Wasser gleiten lassen. Nach ca. 5 Minuten die Eier mit der Schaumkelle aus dem Wasser heben. Das Eiweiß sollte fest um den Dotter sein. Quinoa mit Gemüse mischen, am Teller anrichten und jeweils ein pochiertes Ei daraufsetzen. Quinoa enthält besonders viel Eiweiß und ist mit Spinat, Mangold und Roten Rüben verwandt.
Hirse ist mineralstoffreich, enthält Kalzium, Eisen, Magnesium, sowie Vit B1 +B6. Von der Temperatur her ist sie neutral bis warm, sie ist leicht verdaulich und hat trocknende Wirkung. Gojibeeren oder Bocksdornfrüchte nähren das Yin der Niere und wirken Blut aufbauend. Das ist wichtig bei Trockenheitszuständen, z.B. der Haut und der Schleimhäute. Birnenkompott befeuchtet die Lunge und ist gut gegen Heiserkeit und strapazierte Stimme.
Zutaten
(für 4-5 Personen)
- 200 g Hirse (heiß gewaschen)
- 3 Esslöffel Gojibeeren (oder Sultaninen, Cranberries)
- 400 ml warmes Wasser
- 2 Esslöffel Sesam
- 2 Esslöffel Mohn
- 2 Esslöffel Kokosflocken
- Messerspitze Vanille
- 3 Esslöffel gehackte Wal- oder Haselnüsse
- 500 g Birnen (ca 3-4 Stück), ca 600 ml Wasser
- 2-3 EL Zucker
- Spritzer Zitronensaft
- 2-3 Kardamomkapseln
- 1 EL Nelken (ungemahlen)
1 Stange Zimtrinde
Zubereitung
- Hirse heiß abspülen (damit die Saponine entfernt werden, die den Magen reizen können und bitter schmecken ) und in einem Topf anrösten, Sultaninen und/oder Gojibeeren hinzufügen. Mit heißem Wasser aufgießen.
- Sesam, Mohn, Nüsse, Kokosflocken und Vanille hinzufügen. 15-20 Minuten leicht köcheln lassen, bis die Flüssigkeit aufgesaugt wurde.
- Herd ausschalten und nachquellen lassen (ca 10 Minuten).
- Fürs Kompott das Kerngehäuse aus den Birnen schneiden, schälen und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Mit Wasser bedecken und erhitzen.
- Die Kardamomkapseln aufknacken und die Samen in ein Teesäckchen mit den Nelken und der Zimtrinde stecken. Das Säckchen im Kompott mitkochen.
- Nach ca. 5 Minuten Kochzeit ausschalten. Säckchen vor dem Servieren entfernen.
Kommentare