Kieferprobleme und Zahnspangen

Unser Zahnarzt hat für meinen 9-jährigen Sohn eine Mundhygiene empfohlen. Ist das sinnvoll?

Ja, Mundhygienebehandlungen bei Kindern zielen darauf ab, ihnen eine perfekte häusliche Mundhygiene beizubringen, wobei es sinnvoll ist, die eigene Zahnbürste mitzunehmen um eine gute Putzschulung durchführen zu können. Erfahrungsgemäß sind bei Kindern selten harte Beläge oder Verfärbungen vorhanden, sodass in erster Linie das Zähneputzen erlernt und geübt werden sollte. Normalerweise sind Kinder vor dem 9. Lebensjahr nicht in der Lage , ohne Hilfe durch die Eltern täglich eine ausreichend gute Mundhygiene durchzuführen.Kontrollen mit Färbetabletten (erhältlich in Drogerien etc.) sind oft hilfreich.

Meine Weisheitszähne sollen entfernt werden. Mein Zahnarzt hält nach Begutachtung des Panoramaröntgens noch eine CT-Untersuchung für notwendig.

Es kommt immer wieder vor, dass die Wurzeln des Weisheitszahnes in großer Nähe zu einem Nerv im Unterkiefer liegen. Gelegentlich umfassen sogar die Wurzeln des Weisheitszahnes diesen Nerv. Dann besteht die Gefahr einer Beschädigung der Nerven bei der Operation mit vorübergehender oder dauerhafter Gefühllosigkeit in Lippe und Kinn. Wenn das Lageverhältnis des Weisheitszahnes zum Nerv im normalen Röntgen nicht ausreichend feststellbar ist, bringt eine Computertomografie Klarheit.

Unsere Tochter schläft häufig mit offenem Mund. Der Kieferorthopäde sieht einen Zusammenhang zwischen ihrer Kieferfehlstellung und dem Schnarchen.

Durch gestörte Nasenatmung (Polypen, Nasenscheidewand etc.) schlafen Patienten oft mit offenem Mund, was sich negativ auf die Zahn- und Kieferstellung auswirken kann. Deshalb ist es unerlässlich, bei gewissen Kieferfehlstellungen zusätzlich eine Kontrolle durch einen HNO-Arzt einzuholen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Zahnspange überdurchschnittlich lange getragen werden muss oder ineffizient ist. Auch ein falscher Schluckakt verhindert manchmal die korrekte Gebissentwicklung. Viele Logopäden bieten ein Umtrainieren der Zungenhaltung an. Es sollte Hand in Hand mit der Zahnregulierung stattfinden.

Die Kasse bezahlt die festsitzende Zahnspange meiner Kinder nicht mehr.

Leider wird bei vielen Fehlstellungen zu früh oder mit ungeeigneten Geräten die Regulierungsbehandlung begonnen. Dann ist die in der Regel auf drei Behandlungsjahre beschränkte Bezuschussung der Krankenkassen mit der „Nachtspange“ bereits aufgebraucht und die Behandlung des Spezialisten mit einer fixen Zahnspange bleibt privat zu zahlen. Festsitzende Regulierungen (aber auch Aligner/unsichtbare Zahnspangen) sind jedoch meist effizienter als abnehmbare und sollten erst in der Pubertät angewandt werden.

Dr. Schlossarek am Tel. (01/526 57 60): Mi., 23. 10., 13 bis 14 Uhr, Anfragen per eMail: gesundheitscoach@kurier.at