Das Problem mit dem Schnuller
Schaden Schnuller den Zähnen?
Das kommt auf das Alter des Kindes an: In den ersten beiden Lebensjahren ist der Schnuller wesentlich besser als der Daumen. Um bleibende Zahnfehlstellungen und Kieferverformungen zu vermeiden, sollte man das Kind aber im Laufe des dritten Lebensjahres vom Schnuller entwöhnen. Das gleiche gilt auch für den Daumen, aber Daumenlutschen gewöhnt man einem Kind viel schwerer ab als einen Schnuller. Deshalb ist hier auch das Risiko von Fehlbildungen weitaus größer.
Worauf sollte man beim Kauf eines Schnullers besonders achten?
Schnuller müssen kieferformend sein. Der Saugteil sollte an jener Stelle, wo er am Schild festgemacht ist, so schmal wie nur möglich geformt sein – also möglichst zusammengedrückt. Markenprodukte erfüllen diese Ansprüche im Allgemeinen.
Bei meinem Sohn, 6, wurde ein Kreuzbiss diagnostiziert. Welche Therapiemethode empfehlen Sie?
Bei einem Kreuzbiss ist die obere Zahnreihe schmäler als die untere, und die unteren Zähne beißen außen an den oberen vorbei. Dies sollte man nach der Diagnose, vorzugsweise mit einer Nachtzahnspange, korrigieren. Das geht in der Regel recht problemlos. Wenn man den Kreuzbiss bis zum Erwachsenenalter unbehandelt lässt, können Kieferprobleme auftreten.
Ich rauche zwar, aber nur sehr wenige Zigaretten am Tag. Kann das den Zähnen schaden?
Abgesehen von den Belägen: Auch bei Patienten, die nur wenig rauchen – da genügen bereits einige Zigaretten am Tag –, sehe ich leider immer wieder massive Entzündungsprozesse im Zahnhalteapparat. Bei Rauchern ist das Zahnfleisch oft bläulich-dunkelrot verfärbt, der Rückzug des Zahnfleisches beschleunigt sich. Manche Kieferchirurgen lehnen sogar das Setzen von Implantaten bei starken Rauchern ab, weil sich dessen Einheilung durch das Rauchen deutlich verschlechtert.
Ich, 65, bemerke seit einem halben Jahr, dass mein vorderer Schneidezahn länger wird und wackelt.
Im Alter kommt es zu einem Rückzug von Knochen und Zahnfleisch, dadurch treten die Zähne stärker hervor und lockern sich. Die erste Maßnahme ist, entzündliche Prozesse zu sanieren – durch eine professionelle Zahnhygiene. Anschließend bringen Zahnspangen die Zähne in ihre alte Position zurück. Mit kleinen chirurgischen Eingriffen im Zahnhalteapparat können die oben genannten Maßnahmen unterstützt werden.
Angesichts neuer operativer Möglichkeiten wird die Zusammenarbeit von Zahnarzt, Kieferorthopäde, Parodontalchirurg (er macht Eingriffe in den Zahnhalteapparat, also u. a. Zahnfleisch und Knochen) und Implantatchirurg immer wichtiger.
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