Zwei Kärnterinnen erfinden Online-Dating neu

Zwei Kärnterinnen erfinden Online-Dating neu
Zwei Kärntnerinnen wollen Online-Dating neu erfinden - auf ihrer Plattform sucht man zuerst das Traumdate aus, dann die Person dazu.

Von den rund 1,4 Millionen österreichischen Singles geht rund die Hälfte auf Online-Dating-Pirsch. Manche tun das als aufdringliche Jäger, manche als zögerliche Gejagte, denn richtig wohl fühlen sich auf dem Web-Liebesmarkt nicht alle. Das Problem am Online-Dating: Es fühlt sich oft unecht an. Im sterilen Computer blättert man Willige durch, die sich in Profil-Einheitsmasken möglichst geschickt selbst anpreisen. Das wirkt oft verkrampft.

Aber schon Oscar Wilde sagte: "Nichts ist so aufreizend wie Gelassenheit."

Zwei Kärnterinnen erfinden Online-Dating neu
Pindates-Gründerinnen Karin Boyd-Görzer und Eva Knotz.
Diese Gelassenheit wollen die Kärntnerinnen Karin Boyd-Görzer und Eva Knotz dem Web-Dating einimpfen. Auf ihrer Seitepindates.com, die heute startet, sollen Singles weniger sich selbst als ihre Interessen präsentieren. Knotz: "Zeig, wie du bist, indem du pinnst, was du magst, was dich bewegt und du gerne mit deinem Date unternehmen möchtest." Persönlichkeit statt Person, das entspreche auch eher dem weiblichen Wunsch der Liebes-Anbahnung, sagt Boyd-Görzer: "In Gesprächen mit Single-Freundinnen haben wir gemerkt, Frauen treffen sich nicht einfach so auf ein Date, sondern wollen sich ein Gesamtbild machen."

Dieses Bild bekomme man aber nicht einfach durch ein Foto. Knotz: "Auf Pindates machen die User einerseits Vorschläge, wie ein erstes Date ausschauen könnte, und haben andererseits die Möglichkeit zu teilen, was sie begeistert oder berührt." Vorteil: Die Date-Ideen sollen User zu Kreativität inspirieren und zugleich als Eisbrecher für die Kommunikation dienen. Optisches Vorbild der Seite ist die digitale Pinnwand "Pinterest".

Events als Quelle

Das Thema Beziehung bleibe ein Leben lang interessant, auch wenn man die "große Liebe" vor neun bzw. 14 Jahren gefunden hat: Knotz hat mit ihrer zwei Kinder, Boyd-Görzer mit ihrer drei. Die Idee zur Seite kam den beiden auf einem Großevent. Boyd-Görzer: "Wer gemeinsam einen Event besucht, kann sogar Spaß haben, wenn das Date nicht gut läuft." Für die Gründerinnen, die ihre Idee selbst finanziert haben, sollen die auf der Seite eingebundenen Veranstaltungen auch die Geldquelle sein. "Für User soll das Posten und Suchen auch in Zukunft gratis bleiben. Wir wollen nur über Werbung und das Featuren von Events verdienen."

Die Kundenzahl der heimischen Online-Dating-Branche steigt (derzeit rund 700.000), aber der Umsatz stagniert (rund 18 Mio.). Ein Problem ist die Kurzlebigkeit von Social-Media-Trends und damit immer neue Ansprüche. Wachstum erlebt der Markt durch Kunden mit Migrationshintergrund, die langsam auf den Markt drängen.

Mittlerweile hat sich auch eine breite Metaebene entwickelt, auf der Sites verglichen werden: www.beste-singleboerse.at, www.singleboersen-experten.at, www.singleboersen-vergleich.at

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